EU-Datenvernetzung: Polizei erhofft sich Vorteile
Konkret sollen die unterschiedlichen Datenbanken der EU-Mitgliedstaaten unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt werden, erläutert der Vorarlberger Kriminalitätsexperte Siegbert Denz von Europol in Den Haag. Dazu zählen Daten zu Visa- und Asylanträgen, Strafregistereintragungen, Schengen-Fahndungen sowie alle Ein- und Ausreisedaten.
Die Vernetzung soll zum einen den raschen Austausch von Informationen und Expertisen begünstigen, zum anderen sollen die vorhandenen Daten möglichst gut genutzt werden, um etwa organisierter Kriminalität auf die Spur zu kommen. Terrorismus soll früher erkennbar sein bzw. die Fahndungsarbeit soll erleichtert werden.
Organisierte Kriminalität im Wandel
Gerade die organisierte Kriminalität sei einem steten Wandel unterzogen, sagt Denz: „Es zeichnet sich ab, dass sich die organisierte Kriminalität auch arbeitsteilig vorbereitet und ihre strafbaren Handlungen unternimmt.“ Waffenhandel würde mit Suchtgifthandel verschmelzen, Erpressung würde mit Geldfälschung zusammenhängen. „Auch hier ist der Datenverbund und die Datenvernetzung ein enormes Momentum, eine effizientere Form der Informationsaustauschmöglichkeiten zu schaffen.“
Angst vor dem gläsernen Menschen brauche man aber nicht zu haben: Er haben keinen Zweifel, dass die Sicherheit der Daten gegeben sei, meint Denz. Für die Vernetzung mit der heimischen Polizei findet Denz lobende Worte: Den Vorarlberger Fahndern bescheinigt er, „dass die Zusammenarbeit mit Europol eine hervorragende ist und hier ein intensiver Informations- und Expertisenaustausch stattfindet.“