Speichersee: Naturschützer reichen Beschwerde ein

Das umstrittene Schwarzköpfle Speichersee-Projekt im Montafon ist jetzt ein Fall für die Gerichte: Der Naturschutzbund hat eine Beschwerde gegen den Baubescheid bei der BH Bludenz eingereicht, bestätigt Obfrau Hildegard Breiner.

Es handle sich hierbei um einen Präzedenzfall, der in ganz Österreich beobachtet wird, sagte Breiner dem ORF: „Wir möchten vor allen Dingen auch erreichen, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht wird und dass der Bescheid noch einmal verhandelt wird.“ Für den Naturschutzbund sei der positive Bescheid „nicht nachvollziehbar.“

Man wolle erreichen, dass „in dieser sensiblen hochalpinen Region nicht dermaßen große, überdimensionierte Bauwerke entstehen.“ Der Naturschutzbund hätte es Breiner zufolge bevorzugt, vorher eingeschaltet zu werden. Behandelt wird die Beschwerde vom Landesverwaltungsgericht.

Hitzige Debatte

Geplant wird der Speichersee Schwarzköpfle mit einem Fassungsvermögen von 307.200 m³ seit 2014, im März 2017 wurden die Pläne bei den Behörden eingereicht. Nachdem die Pläne im Jänner 2018 erstmals publik wurden, entbrannte eine öffentliche Debatte über die Sinnhaftigkeit des Projekts. Während die eine Seite einen massiven Eingriff in die Natur fürchtet, argumentiert die andere mit wirtschaftlicher Notwendigkeit.

Die Bezirkshauptmannschaft Bludenz erteilte dem Projekt schließlich grünes Licht. Im Zuge der Debatte stellte sich auch heraus, dass die Silvretta Montafon bereits mit Vorarbeiten begonnen hatte, ohne dass die entsprechende Genehmigung vorgelegen wäre. Ein Strafverfahren dazu ist noch bei der BH anhängig.

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