Pflegekräfte fordern einheitliche Bezahlung

Zum „Tag der Pflege“ haben am Samstag Pflegekräfte in Vorarlberg auf ihre Arbeit aufmerksam gemacht - unter anderem bei einem Sternmarsch in Richtung Götzis. Sie fordern mehr Personal und die gleiche Bezahlung der Pflegekräfte in Spitälern, Heimen und der Hauskrankenpflege.

„Pflege steh(t) auf!“ - unter diesem Motto wanderten die Pflegefachkräfte in Weiß durch die Straßen von Hohenems und Klaus in Richtung Götzis. Im Zentrum des Aktionstags stand einerseits, das Bewusstsein für mehr Wertschätzung des Pflegeberufs zu verbessern. Andererseits sollte er aber auch zu einem Austausch der Pflegenden untereinander beitragen.

Kommuniziert wurden aber auch die Anliegen und Wünsche der Pflegekräfte. Dazu gehört mehr Personal - eine immer älter werdende Gesellschaft benötige mehr diplomiertes Pflegepersonal. Was auf der Strecke bleibe, sei derzeit oft die Zeit für den Patienten, so Mit-Initiatorin Sandra Müller, Pflegefachkraft am Krankenhaus Feldkirch.

Internationaler „Tag der Pflege“

Pflegefachkräfte aus dem ganzen Land haben sich erstmals getroffen und sind von zwei Seiten aus nach Götzis marschiert.

Einheitliche Bezahlung gefordert

Eine weitere Forderung ist die gleiche Bezahlung für Pflegefachkräfte im Spital - bzw. im Heim oder bei der Hauskrankenpflege. Das sei derzeit unterschiedlich und gehöre korrigiert, fordert Müller: „Es kann nicht sein, dass eine Berufsgruppe, die dieselbe Ausbildung hat, die denselben Menschen, der vielleicht noch vor einer Woche im Krankenhaus war und jetzt im Heim oder der Hauskrankenpflege ist, unterschiedliche Gehälter hat.“ Das sorge für eine Teilung der Berufsgruppe.

Landesräte: Bündel an Maßnahmen angekündigt

Die für Pflege zuständige Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne), die in Götzis an einer Podiumsdiskussion teilnahm, begrüßte die Initiative ebenso wie Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP). Sie könne junge Menschen zum Einstieg in den Pflegeberuf motivieren, erklärten sie.

Vorarlberg arbeite bei der Pflege auf einer soliden Basis, sowohl hinsichtlich der Professionalität der Mitarbeitenden als auch hinsichtlich der Versorgungsdichte. Wiesflecker und Bernhard bejahten angesichts der demografischen Entwicklung die Forderung nach mehr Pflegepersonal. Insgesamt sei aber ein Bündel an Maßnahmen vonnöten, um den Beruf attraktiver zu machen.

Zahl der Ausbildungsplätze soll erhöht werden

Wiesflecker führte diesbezüglich an, dass die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht werde, auch neue schulische Modelle würden ausgelotet. Die Arbeitsbedingungen könnten etwa durch familienfreundliche Arbeitszeitmodelle oder Kinderbetreuungsangebote verbessert werden. Ein Schwerpunktthema im laufenden Jahr sei die Personalrekrutierung für die Langzeitpflege, so die Landesrätin.