Zech-Gruppe insolvent: 145 Mitarbeiter betroffen

Der Traditionsbetrieb Zech mit Sitz in Götzis ist zahlungsunfähig. Vier Gesellschaften der Gruppe sind betroffen. Jetzt soll die Produktion verkleinert werden, 50 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Am Dienstag hat das Unternehmen am Landesgericht Feldkirch Insolvenzanträge für vier Gesellschaften der Gruppe gestellt - konkret für die Zech Holztechnik GmbH, die Zech GmbH, die Zech Kunststofffenster GmbH und die Zech Fenstertechnik GmbH. Angestrebt wird ein Sanierungsverfahren mit Fremdverwaltung. Die Höhe der Passiva ist nicht bekannt. Nicht betroffen sind die Vertriebsstandorte in Deutschland und der Schweiz.

Zech-Fenster insolvent

Der Vorarlberger Fenster-, Türen- und Sonnenschutzhersteller Zech in Götzis ist insolvent. Betroffen sind 145 Mitarbeiter, davon sollen 50 ihren Job verlieren.

Grund für die Insolvenz sei der hohe Preisdruck auf den Märkten, ausgelöst durch „ein Überangebot billiger Ware“ aus osteuropäischen Ländern, sagte Geschäftsführer Roman Zech am Dienstag. Dazu kämen Ausfälle im Projektgeschäft und zu komplexe Strukturen. Auf den Preisverfall habe man nicht ausreichend reagieren können.

Auch ein schwaches erstes Quartal und Zahlungsausfälle bei Kunden hätten dem Unternehmen zugesetzt. „Wir hatten den größten Auftrag in Deutschland. Und bei diesem Auftrag hatten wir einen Ausfall von knapp einer Million Euro“, so Zech.

50 Mitarbeiter verlieren Job

Stimmt das Insolvenzgericht zu, will man den Betrieb sanieren und weiterführen. So soll die Produktion von Fenstern und Türen verkleinert werden. Das Werk in Ludesch soll verkauft werden, ebenso die Zech World in Götzis und einige Liegenschaften. Standardfenster will das Unternehmen zukünftig zukaufen, der Geschäftsbereich Sonnenschutz soll komplett abgetrennt werden.

Zech Insolvenz

Dietmar Mathis

Astrid Kühn-Ulrich (wikopreventk), Zech-Geschäftsführer Roman Zech und Unternehmensberater Herbert Loos

Von zuletzt 145 Mitarbeitern sollen etwa 95 weiter für Zech arbeiten, die restlichen 50 werden ihren Job verlieren. Man sei mit der Arbeiterkammer in Kontakt, damit sämtliche Arbeitnehmerschutzrechte rechtzeitig aktiviert werden könnten und auch die Lohn- und Gehaltsfortzahlungen in den kommenden Monaten gesichert seien, betonte der Geschäftsführer. Zech hofft dass die meisten Facharbeiter bei anderen Firmen eine Anstellung finden.

Rund 25 Mio. Euro Umsatz

Die Zech Gruppe, deren Vorläufer bereits 1904 gegründet wurde, besteht insbesondere aus der Zech Holzfenster GmbH & Co KG, der Zech GmbH, der Zech Kunststofffenster GmbH und der Zech Fenstertechnik GmbH. Zuletzt erzielte das Unternehmen einen Jahresumsatz von 25,4 Mio. Euro.

Neben dem Stammsitz in Götzis gibt es zwei Werke ebenfalls in Götzis. Je ein Werk befindet sich in Dornbirn und Ludesch. Dazu kommen Vertriebsniederlassungen in Lindau und Tübach (CH). Der Exportanteil liegt bei 49 Prozent. Die Firmengruppe gehört Roman Zech, ebenfalls als Geschäftsführer tätig ist Erwin Rauch.