16 Jahre Haft für Mordversuch an Ehefrau

Wegen versuchten Mordes ist am Montag ein 37-jähriger Mann am Landesgericht Feldkirch zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Die acht Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass er seine getrennt lebende Ehefrau mit Messerstichen töten wollte.

Laut Gericht waren die Umstände mildernd, dass der Angeklagte unbescholten ist und es bei einer versuchten Tat geblieben ist. Erschwerend sei hingegen zu bewerten gewesen, dass es sich um eine Tat gegenüber einer Familienangehörigen gehandelt hat und dass eine Waffe benutzt wurde.

Opfer erhält 5.000 Euro Teilschmerzengeld

Zusätzlich wurden dem Opfer 5.000 Euro Teilschmerzengeld zugesprochen. Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse erhält für die Behandlungen und die Operation 11.200 Euro. Während sich die Verteidigung Bedenkzeit erbeten hat, gab die Staatsanwaltschaft keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

16 Jahre Haft nach Mordversuch

Am Landesgericht ist ein 37-Jähriger wegen versuchten Mordes zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Er hat zugegeben, mit einem Messer mehrfach auf seine Frau eingestochen zu haben.

Die Tat ereignete sich im August des Vorjahres. Vor Gericht sagte der Angeklagte, er könne sich an vieles nicht mehr erinnern. Er habe nur mit seiner Frau sprechen wollen. Eine Attacke habe er nicht geplant. Die Messerstiche auf seine Frau gab er zu, eine Mordabsicht stritt der 37-Jährige aber ab. Bei der Tatwaffe habe es sich lediglich um ein Taschenmesser gehandelt.

Unterschiedliche Ansichten

Sein Verteidiger Florin Reiterer führte aus, dass sein Mandant familiäre Problem hatte. Eine SMS seines Sohnes, wonach er nicht sein Vater sei, habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Reiterer ging von einer absichtlich schweren Körperverletzung seines Mandanten aus. Das Messer habe er aus beruflichen Gründen mit sich geführt. Sein Mandat habe seine beiden Kinder nicht zu Waisen machen wollen.

Anders die Darstellung von Staatsanwalt Simon Steixner. Im zufolge handelte es sich um einen geplanten Mord. Wer fünf Mal mit voller Wucht auf seine Frau einsteche, habe ganz klar einen Tötungsvorsatz. Auf die Absicht deute auch ein mitgebrachtes Messer in. Das Leben des Opfers sei nur gerettet worden, weil eine Zeugin Alarm geschlagen habe.

Opfer: Seelisch zerstört

Das Opfer selbst gab an, ihr Mann habe sie wegen der bevorstehenden Scheidung umbringen wollen. Er habe eiskalt gehandelt, als er im August des vergangenen Jahres auf sie eingestochen habe. Sie und ihre Kinder seien seither seelisch zerstört. Die Scheidung habe sie nur deshalb noch nicht weiter vorangetrieben, weil sie aufgrund der Vorfälle traumatisiert sei.

Zeugin rief um Hilfe

Die Staatsanwaltschaft warf dem 37-Jährigen vor, seiner getrennt lebenden Frau nach Mitternacht vor deren Wohnsitz in Wolfurt aufgelauert zu haben. Als sie nach Hause kam und aus ihrem Auto stieg, sei sie von ihrem Ehemann sofort attackiert worden. Er habe die Frau gepackt und mehrfach mit einem Messer auf sie eingestochen.

Eine Zeugin rief um Hilfe, worauf der Mann von dem Opfer abgelassen und die Flucht ergriffen habe. Die Zeugin alarmierte auch den Notarzt, der die Frau nach der Erstversorgung ins Spital bringen ließ, wo sie umgehend operiert werden musste. Die Frau erlitt mehrere Verletzungen am Oberkörper - mehr dazu in 37-Jähriger sticht mehrfach auf Ehefrau ein. Der mutmaßliche Täter wurde kurz später von Beamten des Einsatzkommandos Cobra in seiner Wohnung in Lochau festgenommen.