Betriebserweiterung: Kritik am Bodenverbrauch

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger hat die geplante Betriebserweiterung des Fruchtsaftherstellers Rauch in der Landesgrünzone in Ludesch kritisiert. Die Geschwindigkeit, mit der Boden verbraucht werde, sei deutlich zu hoch.

Der Fruchtsafthersteller Rauch und der Aludosenproduzent Ball wollen ihre Betriebe in der Gemeinde Ludesch erweitern. Die vorgesehenen sechs Hektar liegen zur Gänze im Bereich der Landesgrünzone - mehr dazu in Kritik an Rauch-Betriebserweiterung in Grünzone.

„Über das verträgliche Maß hinaus“

Solche Eingriffe würden immer wehtun, sagte Moosbrugger im ORF-Vorarlberg-Interview. Die Landwirtschaftskammer (LK) habe Verständnis dafür, dass es für angestammte Betriebe Entwicklungsmöglichkeiten geben müsse. Im konkreten Fall gehe es aber über das verträgliche Maß hinaus.

„Sachliche, keine ideologische Diskussion“

Es sei bedauerlich, wenn von manchen Seiten reflexartig ein Nein komme, so Mathias Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung (IV). Bereits bei der Einführung der Landesgrünzone vor 40 Jahren habe man festgehalten, dass sie bei Bedarf beansprucht werden könne. Viele Betriebe in Vorarlberg müssten erweitern, so Burtscher. Er hoffe, dass die Diskussion sachlich und nicht ideologisch verlaufe.

Kritik von Grünen

Grünen-Klubobmann Adi Gross steht den Plänen kritisch gegenüber: Eine Aushöhlung der Landesgrünzone in dieser Größenordnung wäre sehr schmerzlich. Er forderte, alternative Standorte zu prüfen - man habe in Vorarlberg ausreichend als Betriebsgebiet gewidmete Flächen, so Gross.

Wirtschaftskammer-Präsident Hans-Peter Metzler erachtete es dagegen als bedauerlich, dass wirtschaftliche Entwicklungswünsche immer sofort reflexartig abgelehnt würden. Zu einer richtig verstandenen Nachhaltigkeit gehörten seiner Ansicht nach auch Entwicklungsmöglichkeiten der Wirtschaft.