Neues Schlachtzentrum in Vorarlberg?

Vorarlberg könnte ein neues Schlacht- und Fleischverarbeitungszentrum bekommen: Ein entsprechender Antrag der FPÖ ist am Mittwoch im Landwirtschaftsausschuss des Landtags einstimmig angenommen worden.

In der Ausschussvorlage wird die Vorarlberger Landesregierung aufgerufen, ein regionales Schlacht- und Verarbeitungszentrum zu entwickeln. Dazu solle ein breit getragenes Beteiligungsmodell mit möglichst vielen Partnern geprüft werden. Die Vorlage wurde mit den Stimmen aller Parteien angenommen. Der Standort eines solchen Zentrums ist allerdings noch offen.

Neuer Schlachthof

Vorarlberg braucht auch zukünftig einen eigenen Schlachthof, um möglichst viele Nutztiere im Land schlachten zu können. Darüber sind sich alle Fraktionen einig.

FPÖ: Synergieeffekte nutzen

Es gibt zwar bereits einen Schlachthof in Dornbirn, doch der Pachtvertrag für diesen läuft nur noch dreieinhalb Jahre. Aus Sicht von FPÖ-Klubobmann Daniel Allgäuer muss daher schon jetzt über einen neuen Schlachtbetrieb nachgedacht werden - einerseits um die Wertschöpfung im Land zu halten und andererseits um das Tierwohl zu verbessern. Dazu biete sich vor allem der ehemalige efef-Standort in Hohenems an: „Hier würde es Synergien geben, vor allem auch in Bezug auf die Landwirtschaftsschule in Hohenems.“

ÖVP: Details klären

Von der Volkspartei heißt es, es gebe noch Details zu klären: Etwa, ob der Boden verfügbar sei und an welchem konkreten Standort das Zentrum entstehen solle, so der stellvertretende Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, Josef Türtscher. „Ich bin sehr dafür, dass man das intensiv prüft, dass wir eine große Schlachtmöglichkeit (...) umsetzen können“, sagt Türtscher.

Grüne: „Eine Variante“

Für Grünen-Landwirtschafts-Sprecher Daniel Zadra gehören alle Tiertransporte abgeschafft, vor allem Lebendtiertransporte: „Da geht es darum, dass man dann natürlich auch regional schlachten muss.“ Zuerst sei die Hofschlachtung in Betracht zu ziehen, und dann auch ein regionales Schlachtzentrum: „efef ist eine Variante“.

SPÖ will andere Standorte prüfen

Um kürzere Transportwege für die Tiere geht es auch SPÖ-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger: „Es wäre sicher sinnvoll, wenn man eine Vermarktung gleich anschließen könnte.“ Der Vorschlag der FPÖ mache Sinn, man müsse aber auch andere Standorte prüfen. Nicht diskutiert wurde im Ausschuss über die Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Fleisch. Dieses Thema wurde auf die nächste Sitzung verschoben.

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