Wie man FSME und Borreliose vorbeugen kann

Wegen des kurzen, kalten Winters mit viel Schnee könnte 2018 ein Jahr mit vielen Zecken werden. In Zecken-Risiko-Gebieten empfielt sich eine Impfung gegen die mitunter gefährliche Virus-Erkrankung FSME. Weit gefährlicher ist aber die Borreliose.

In Vorarlberg erkranken durchschnittlich zwei bis vier Personen an einer schweren Form der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), sagt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Die Krankheit wird durch ein Virus verursacht, das von Zecken übertragen wird. Die typischen Symptome sind laut Gesundheitsministerium hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Genickstarre. Bis zu zwei Prozent der FSME-Erkrankungen enden tödlich.

Zecken breiten sich weiter aus

Experten rechnen heuer mit einem Zeckenjahr. Wer von einer Zecke gebissen wird, sollte sie zum Schutz vor Borrelliose möglichst rasch entfernen.

Grabher rät zu Impfung

Experte Grabher beruhigt aber. Die Durchseuchung mit FSME sei in Vorarlberg nicht besonders hoch: Nur jedes 100. oder 200. Insekt trage das Virus in sich. Außerdem würden 90 Prozent der FSME-Infizierten keinen Arzt aufsuchen, weil sie lediglich Grippe-ähnliche Symptome aufweisen würden. Etwa zehn Prozent würden neurologische Krankheitssymptome wie Lähmungserscheinungen aufweisen. Trotz der relativ geringen Fallzahlen rät Grabher zur FSME-Schutzimpfung - und zwar vor allem denjenigen, die sich häufig in der Natur aufhalten.

Borreliose 100-mal häufiger

Anders die 100-mal häufigere Borreliose, die ebenfalls von Zecken übertragen wird: Sie wird durch Bakterien verursacht und kann im Frühstadium mit Antibiotika gut behandelt werden, die Bakterien werden abgetötet. Erkennen kann man die Borreliose daran, dass meist ein paar Tage nach dem Biss ein runder roter Fleck entsteht, der mit der Zeit größer wird kann und in der Mitte abblasst. Unbehandelt kann die Borrelliose Gelenke und das Nervensystem angreifen.

Wird man von einer Zecke gebissen, solle man sie daher möglichst bald entfernen, sagt Landessanitätsdirektor Grabher. Die Übertragung des Krankheitskeims erfolge nämlich erst nach 12 bis 16 Stunden. Dabei sei wichtig, die Zecke möglichst gerade herauszuziehen, am besten mit einer Pinzette, und sie komplett, also mit Kopf zu entfernen. Andere Hilfsmittel wie etwa Kleber seien zu vermeiden: Es bestehe die Gefahr, dass die Tiere im Todeskampf noch weitere Krankheitskeime absondern.

Kein Bundesland FSME-frei

Laut Reinhard Würzner von der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck sind fast alle bewohnbaren Regionen in Österreich von FSME-Zecken bevölkert. Im Grunde sei jeder gefährdet, der sich im Freien aufhalte, da es unmöglich sei, sich nur in sicheren Gebieten aufzuhalten. Während es in Vorarlberg bis zum Jahr 2000 keine nachgewiesenen FSME-Fälle gab, gibt es mittlerweile auch hier Risikogebiete.

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