Skischaukel-Projekt Balderschwang gestoppt

Im Skigebiet Balderschwang im Oberallgäu (D) gibt es seit Jahren Streit wegen einer Skilift-Verbindung durch ein sensibles Naturgebiet. Die Sache wurde durch den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) persönlich entschieden.

Unter anderem forderten Bürgermeister und Touristiker einen Verbindungslift am Riedberger Horn zwischen den Gebieten Balderschwang und Obermaiselstein. Natur- und Tierschützer wehrten sich heftig dagegen - vor allem wegen des seltenen, bedeutenden Vogelbestands.

Verbindungslift Riedberger Horn

Umweltschützer haben eine Skischaukel im benachbarten bayerischen Balderschwang zumindest vorübergehend zu Fall gebracht. Als Trost gibt es von der Regierung 20 Millionen Euro.

Ministerpräsident spricht Machtwort

Jetzt bekommen die Umweltschützer Rückenwind: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat das Skischaukel-Projekt um mindestens zehn Jahre verschoben und dazu ein 20 Millionen-Euro-Förderpaket für naturnahen Tourismus nachgeschoben. „Das Ziel ist, wieder Ruhe und Frieden am Riedberger Horn zu schaffen“, so Söder. Man wolle eine eigenständige Perspektive geben - sowohl was die Ökologie betrifft als auch die Interessen seines „nachhaltigen, naturschonenden Tourismus“.

Noch im November hatte Söder, damals Heimatminister, ganz andere Pläne: Er ließ, um eine Liftverbindung zu ermöglichen, das hochschützenswerte Alpengebiet noch von der Kategorie C in das niedrigere B-Schutzgebiet umwandeln.

Naturschützer bleiben wachsam

Jetzt scheint also der Widerstand der Naturschützer, die bis in die letzte Instanz gehen wollten, zu greifen. Weil angekündigt war, dass ohnehin alles beklagte werden würde, habe man sich entschieden, über mögliche Alternativen zu verhandeln, sagt Anton Klotz (CSU), Landrat von Oberallgäu. Die Naturschützer bleiben aber aufmerksam: Noch wird nämlich nur von einer Verschiebung des Skischaukelprojekts gesprochen.

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