Anrainer machen gegen Hochregallager mobil

Gegen Teile des Großprojekts Emspark in Hohenems, dem größten zusammenhängenden Betriebsgebiet Vorarlbergs, regt sich Widerstand. Stein des Anstoßes ist ein Hochregallager der Firma Grass, das bis zu 35 Meter hoch werden soll.

Anita Symeonidis, Sprecherin der Bürgerinitiative, die gegen das Projekt mobil macht, hat maßstabgetreu ein Modell gebaut um zu zeigen, wie groß das Hochregallager im Vergleich zu ihrem Haus sein wird. Die Morgensonne wird sie nicht mehr sehen, sagt sie. Eine Bürgerinitiative hatte vorgeschlagen, dass der Bau parallel zur Autobahn und nicht zu den Häusern verläuft - das wurde abgelehnt.

EMS-Park Hohenems

Gegen Teile des Großprojekts Emspark in Hohenems, dem größten zusammenhängenden Betriebsgebiet Vorarlbergs, regt sich Widerstand.

Die Beschwerden der Initiative beim Verfassungsgerichtshof und beim Verwaltungsgerichtshof sind noch ausständig, aber viel Hoffnung hat Symeonidis nicht mehr, das Projekt zu verhindern. In wenigen Wochen soll bereits der Spatenstich erfolgen. Auch wenn alles rechtlich korrekt sein mag, ärgert Symeonidis, „dass die Politik sich mit der Wirtschaft immer zusammentut, aber der Bürger immer außen vorgelassen wird.“

Am falschen Fleck?

Ihr Nachbarn Gilbert Storck lebt seit den 1950er-Jahren hier, er versteht, dass die grünen Wiesen rundherum nicht ewig bleiben werden. Aber das Hochregallager entsteht seiner Meinung nach am falschen Fleck: „Wenn Sie jetzt hergehen und sich das Hochregallager von Blum anschauen, das im Wallenmahd in Dornbirn gebaut wurde, direkt am Felsen (...) dort stört es bei Weitem nicht. Aber hier wird es direkt zu den Häusern gebaut.“ Und zwar in einer Distanz von rund 15 Metern.

Betriebsgebiet in Hohenems

ORF

Pläne für das geplante Betriebsgebiet

Egger verspricht neues Verkehrskonzept

Der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger (FPÖ) sagt, die Gemeinde brauche die Einnahmen aus der Kommunalsteuer. Betriebe müssten die Möglichkeit haben, sich anzusiedeln. „Keiner will ein Industrie- und Gewerbegebiet in der Nachbarschaft haben, das ist verständlich“, sagt Egger. „Aber es ist nun mal ein Grundstück, das mitten an der Autobahn an der Grünzone liegt, das eigentlich prädestiniert ist für eine Industrieansiedlung.“

Er verspricht, dass Hohenems mit dem neuen Betriebsgebiet bis in zwei Jahren auch ein neues Verkehrskonzept bekommt, damit die Kreisverkehre am Ortsrand entlastet werden.