Armutsfalle Krebs: Patienten in Geldnöten

Die Diagnose Krebs bedeutet für immer mehr Betroffene auch die Gefahr der Armut. In immer mehr Fällen wird Krebs zu einer langjährigen chronischen Erkrankung, die Patienten können aber nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Da kann dann auch Geld für Essen fehlen.

In Vorarlberg leben 16.000 Menschen mit der Diagnose Krebs. Immer mehr Erkrankte würden in die Armutsfalle geraten, sagt Gebhard Mathis, Präsident der Vorarlberger Krebshilfe. Krebs habe sich zunehmend zu einer chronischen Krankheit entwickelt, die auch im fortgeschrittenen Stadium über Jahre andauern kann. Darum könnten viele der Betroffenen nicht mehr voll arbeiten.

Armut und Krebs

Wegen einer Krebserkrankung kommen Menschen oft in finanzielle Schwierigkeiten. Teure Medikamente und ein möglicher Jobverlust lassen die Patienten in die Armutsfalle schlittern.

„Betroffene können sich Lebensmittel nicht leisten“

Jährlich überweise die Krebshilfe in Vorarlberg 80.000 Euro an Menschen, die ihre Rechnung nicht mehr bezahlen können, so Mathis. Das seien krankheitsbezogene Kosten wie Rezeptgebühren und Therapien, es gebe auch immer mehr Menschen, die sich Lebensmittel nicht mehr leisten könnten und mit Lebensmittelrechnungen zur Krebshilfe kommen würden.

Auswirkungen auf den Heilungserfolg

Immer häufiger würden auch die sozialen Ressourcen fehlen, so Holger Rumpold, Leiter der Inneren Medizin am Landeskrankenhaus Feldkirch. So müsse sich etwa eine Alleinerzieherin ohne soziales Netz nicht nur Sorgen um die Gesundheit machen, sondern auch um die Versorgung der Kinder und um die Finanzen.

Der soziökonomische Status eines Menschen habe auch Auswirkungen auf den Therapieerfolg, so Mathis. Umfangreiche Studien aus Skandinavien und Kanada würden zeigen, dass Menschen aus höheren sozioökonomischen Schichten oder höheren Bildungsschichten bei der gleichen Therapie eine höhere Erfolgschance hätten.

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