Studie: Industrie deutlich stärker als Tourismus

Laut einer Studie ist die Industrie in den westlichen Bundesländern deutlich stärker als der Tourismus. Mit der von der IV in Auftrag gegebenen Studie wurde die wirtschaftliche Stärke der Westachse untersucht. Demnach könnte sie eine der weltweit stärksten Volkswirtschaften werden.

In einer gleichzeitig in Lustenau, Innsbruck und Salzburg abgehaltenen Pressekonferenz lieferte die Industriellenvereinigung (IV) am Montag eine Detailstudie über die wirtschaftliche Westachse - also die Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg. Mit der Studie vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung hat die IV erheben lassen, wie stark die sogenannte Westachse tatsächlich ist.

Und die Studie zeigte Überraschendes: Demnach ist in allen drei Bundesländern die Industrie deutlich stärker als der Tourismus, erläutert Studienautor Christian Helmenstein. Laut Helmenstein ist die Industrie in Vorarlberg etwa fünfmal so groß wie die Tourismuswirtschaft, in Tirol hat die Industrie immer noch den doppelten Wertschöpfungsanteil im Vergleich zur Tourismuswirtschaft.

Wohlstand wird an wenigen Orten erwirtschaftet

Helmenstein zeigte auf, dass der Wohlstand der westlichen Bundesländer jeweils an ganz wenigen Standorten erwirtschaftet wird. In Vorarlberg verteilen sie sich auf den Ballungsraum Rheintal-Walgau. Der Ausbau der wirtschaftlichen Verflechtung sei naheliegend und enorm, sagt Studienautor Helmenstein. Zusammen mit den östlichen Schweizer Kantonen, mit Süddeutschland und Südtirol ergäbe sich eine Wirtschaftsleistung von 1,2 Billionen Euro. „Und diese Makroregion - wäre sie eine eigene Volkswirtschaft - wäre auf Rang 11 weltweit. Das bedeutet, wir bewegen uns direkt hinter Kanada und vor Australien und Russland“, sagt Helmenstein.

„Wirtschaftskraft des Westens für Reformen nützen“

Der Präsident der Vorarlberger Industrie, Martin Ohneberg, sprach sich dafür aus, die wirtschaftliche Kraft des Westens auch politisch für Reformen zu nützen. „Niemand will den Sozialstaat aushölen und niemand will den Menschen ungerechtfertigt irgendetwas wegnehmen - insbesondere nicht die Industrie. Die Industrie sieht sich als Partner“, so Ohneberg. Die budgetären Probleme des Bundes könnten nur gemeinsam gelöst werden. Der Westen wolle der Bundesregierung den Rücken stärken, damit alte Strukturen überdacht werden.