„Chancenraub an der nächsten Generation“
Der Ausbau der Kinderbetreuung ist Ländersache. Mit einer „15-a-Vereinbarung“ hat der Bund den Ländern bisher aber stets Finanzhilfe zugesichert - für dieses Jahr in Summe gut 52 Millionen Euro. Vorarlberg erhält davon 1,7 Millionen. Diese Vereinbarung läuft heuer jedoch aus, und im Bundesbudget für 2019 hat die neue Regierung für diesen Posten lediglich 1.000 Euro veranschlagt. Zwar soll es bald neue Verhandlungen darüber geben, doch schon heute regt sich der Zorn einiger Voralberger Landtagsparteien.
„Unverantwortliche Groteske“
Von einem „Chancenraub an der nächsten Generation“ sprechen die NEOS. Sie fordern neben einem planvollen, langfristigen Ausbau von elementaren Bildungseinrichtungen auch einen einheitlichen Qualitätsrahmen für Kindebetreuungseinrichtungen.
Die Sozialdemokraten sprechen von einer „unverantwortlichen Groteske“. Jetzt müsse Landeshauptmann Markus Wallner seinem Bundesparteiobmann Sebastian Kurz klarmachen, dass hier eine Grenze überschritten werde, so SPÖ-Familiensprecher Michael Ritsch. Beide Parteien fordern Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) auf, sich für die Interessen der Vorarlberger einzusetzen und sich klar gegen den Budgetkurs der Bundesregierung zu stellen.
Kritik auch aus der ÖVP
Unterstützung erhalten sie aus der ÖVP selbst - von Landtags-Vizepräsidentin Martina Rüscher. Die dringend benötigte Unterstützung für die Kinderbetreuung zu streichen sei nicht akzeptabel, so Rüscher. „Ich kann nicht auf der einen Seite im Regierungsprogramm den weiteren Ausbau der elementarpädagogischen Einrichtungen fordern, gleichzeitig jedoch die Finanzierung dafür nicht sicherstellen“,so Rüscher. Um hier gegenzusteuern müssten alle an einem Strang ziehen.
Mehr als 6.000 Kinder in Betreuungseinrichtungen
Mehr als 6.000 Vorarlberger Kinder - darunter etwa die Hälfte aller Dreijährigen - werden derzeit in 138 Kinder-Betreuungs-Einrichtungen, 56 Spielgruppen und bei 100 Tageseltern betreut.
Link:
- Land schafft 400 neue Kinderbetreuungsplätze (vorarlberg.ORF.at, 20.2.2018)