Bergrettung: Notfallmedizin am Berg Standard
Laut dem Chefarzt der Vorarlberger Flugrettung Christian Bürkle haben sich die Aufgaben der Bergrettung grundlegend verändert. „Wir sind von einem reinen Bergeverein zunehmend auch zu einem Verein geworden, der moderne Notfallmedizin an den Unfallort bringt. Und somit bekommen Patienten, die früher am Berg verstorben wären, eine Chance, rechtzeitig das Spital zu erreichen“.
Eine halbe Stunde nach dem Unfall im Operationssaal zu sein, das ist heutzutage die Erwartung an die Retter - und das sei mit der Flugrettung auch möglich, allerdings nur bei entsprechenden Wetterbedingungen, wie Bürkle betont.
Bergrettungsübung am Vorderälpele
Die Bergrettung bildet ihren Nachwuchs nicht nur in Lawinenrettung und technisch aus. Auch die medizinische Schulung gewinnt immer mehr an Bedeutung. In Feldkirch wurde das unter möglichst realen Bedingungen geübt.
E-Bikes sorgen für schwere Verletzungen
Zu schaffen machen den Bergrettern neue Trendsportarten und Sportgeräte wie E-Bikes und Bikeparks. „Wir haben hier ein deutlich erhöhtes Aufkommen von auch schwer und schwerst verletzten Patienten“, sagt Bürkle, es handle sich um eine neue Entwicklung der letzten Jahre.
„Wir sehen zunehmend auch Verletzungen infolge von Hochgeschwindigkeitsfahrten - Patienten, die Verletzten aufweisen, die mit einem Motorradunfall vergleichbar sind“, berichtet Bürkle. Die Retter haben laut Bürkle zunehmend schwere Kopf- und Wirbelverletzungen zu versorgen, „das sind sicher eher neuere Entwicklungen der letzten Jahre“.
ORF
Training für den Notfall
Für den medizinischen Ernstfall hat die Bergrettung am Samstag am Vorderälpele bei Feldkirch trainiert. 15 Schulungsteilnehmer wurden von acht Ausbildnern trainiert. Das Gelände am Vorderälpele bietet die idealen Trainingsbedingungen: 1.300 Meter hoch, weitab vom Schuss. Die Übungsannahme am Samstag: Zwei Menschen sind verunglückt, eine Radfahrerin und ein Arbeiter, der helfen wollte.
Link:
- Bergrettung immer öfter im Einsatz (vorarlberg.ORF.at, 26.2.2018)