Aquakulturen: Fischer planen zwei Netzgehege
Seit Jahren gehen die Fangerträge der Berufsfischer am Bodensee zurück. Als eine Möglichkeit, Fische wieder aufzuzüchten, werden sogenannte Aquakulturen gesehen. Diese sind aber höchst umstritten und werden von vielen Berufsfischern und Umweltverbänden abgelehnt. Dennoch versucht jetzt eine Genossenschaft in Deutschland, zwei Aquakulturen durchzusetzen.
Netzgehege in 40 Metern Tiefe geplant
Die Genossenschaft „Regio Bodenseefische“ aus Hagnau will noch in diesem Jahr die Genehmigung für Netzgehege zur Aufzucht von Felchen erhalten. Ein Unternehmen aus Norwegen soll die Aquakultur umsetzen, berichtet der Südwestrundfunk. Noch heuer will man die wasserrechtliche Genehmigung dazu vom Landratsamt in Konstanz erhalten. Dann könnten die Netzgehege mit einem Durchmesser von rund 20 Metern installiert werden - und zwar in einer Tiefe von 40 Metern.
Jahresertrag von rund 40 Tonnen Fisch erhofft
Das Pilotprojekt soll zumindest zwei Jahre laufen und vom Institut für Seenforschung in Langenargen wissenschaftlich begleitet werden. Die Fischer-Genossenschaft erhofft sich einen Jahresertrag von rund 40 Tonnen Fisch.
Bereits vor zwei Jahren hatte sich der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk für soche Zuchtanlagen im Bodensee ausgesprochen. Die Mehrheit der Berufsfischer, Umweltverbände und auch die internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee in Hard lehnen solche Pläne ab.
Links:
- Berufsfischer wehren sich gegen Aquakulturen (vorarlberg.ORF.at, 9.7.2017)
- Felchen-Mangel: Zucht in Aquakulturen? (vorarlberg.ORF.at, 22.8.2015)