Rotes Kreuz verzeichnet mehr Krankentransporte

Das Rote Kreuz Vorarlberg hat in den vergangenen Jahren jährlich Steigerungen von drei bis vier Prozent an Krankentransporten verzeichnet. Laut Geschäftsführer Roland Gozzi werden die Nachtdienste personell zur Herausforderung - auch wegen längerer Transportwege.

Wenn jemand in Vorarlberg die „Rettung“ ruft, kommt meist ein Krankenwagen des roten Kreuzes, um den Patienten ins Krankenhaus zu transportieren. Allein im vergangenen Jahr wurden etwa 115.000 Patienten vom Roten Kreuz transportiert - dabei legten die Rettungsfahrzeuge rund 2,6 Millionen Kilometer zurück. Neben dem Berufspersonal decken die rund 1.500 freiwilligen Mitarbeiter einen großen Anteil der Arbeit ab. Etwa 800 davon sind auch für Krankentransporte zertifiziert.

Problem der weiteren Transportwege

Dennoch kämpft das Rote Kreuz zunehmend mit zunehmenden Schwierigkeiten, sagt Rot-Kreuz-Geschäftsführer Roland Gozzi und spricht damit die zunehmende Spezialisierung der Krankenhäuser an. Durch die Spezialisierung von Abteilungen und Therapieformen müssten die Patienten weiter transportiert werden. Das sei fachlich von der medizinischen Versorgung her völlig richtig, gehe aber zu Lasten der Transportkapazitäten, so Gozzi: „Das können wir am Tag mit sehr vielen Zivildienern und unserem Berufspersonal bewältigen, aber es wird immer schwieriger, das alles unter einen Hut zu bringen.“

Zahlreiche Freiwillige im Nachtdienst

Problem seien vor allem die Nachtdienste, in denen viele Freiwillige im Dienst seien - diese müssten am nächsten Tag wieder in ihrem Zivilberuf arbeiten. Wenn die Belastung in der Nacht aber so groß sei, dass der Freiwillige keine Ruhezeiten mehr habe, sei es immer schwieriger, das als Hobby auszuführen. Somit werde es auch immer schwieriger, genügend ehrenamtliche Mitarbeiter zu bekommen, sagt Gozzi. Rund 70 freiwillige Mitarbeiter des Roten Kreuzes sind jede Nacht in Vorarlberg im Einsatz.

220 Zivildiener jährlich beim Roten Kreuz

Jährlich werden dem Roten Kreuz Vorarlberg 220 Zivildiener zugewiesen. Laut Gozzi bleiben jährlich etwa 60 bis 70 Zivildiener auch noch nach ihrem Dienst für einige Jahre als Freiwillige Mitarbeiter beim Roten Kreuz. Es habe kurzfristig einen Engpass bei der Zuweisung von Zivildienern gegeben, bestätigt Gozzi gegenüber Radio Vorarlberg. Der mittlerweile zurückgetretene Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) habe das Rote Kreuz aber tatkräftig mit einem Brief an das Ministerium unterstützt und seither laufe die Zuweisung wieder reibungslos.

Gesundheitshotline: Täglich knapp 60 Beratungen

Sechs Vollzeit-Fachkräfte des Roten Kreuzes arbeiten derzeit für die Gesundheitshotline 1450. Laut Rot-Kreuz-Geschäftsführer Roland Gozzi werden täglich zwischen 50 und 60 Beratungen per Gesundheitshotline durchgeführt. Gozzi ist davon überzeugt, dass die Gesundheitshotline dauerhaft zu einer Entlastung des Gesundheitssystems führen kann. Außerdem werde das Service-Angebot immer besser angenommen, sagt Gozzi.

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