Christina Walker erhält Literaturpreis des Landes

Der mit 7.000 Euro dotierte Literaturpreis des Landes Vorarlberg 2018 geht an die gebürtige Bregenzerin Christina Walker. Die Hohenemserin Carolyn Amann erhält ein Arbeitsstipendium.

Die beiden Autorinnen haben sich mit ihren Texten unter 28 Einreichungen durchgesetzt. Der Literaturpreis ist mit 7.000 Euro dotiert, das Arbeitsstipendium mit 1.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 23. April 2018 im Landhaus statt.

Preisträgerin Christina Walker

Die studierte Germanistin, Theater- und Medienwissenschaftlerin Christina Walker (Jahrgang 1971) erhält den Literaturpreis 2018 für ihren Text „Auto“. Sie erzählt darin die Geschichte eines Mannes, der Frau, Kind und Wohnung verlassen hat und in sein Auto gezogen ist. Im Selbstversuch reduziert er Eigenbewegungen auf das Nötigste. Sein Gefährt dient nicht mehr der Fortbewegung, sondern wird zum Kokon.

Christina Walkner

VLK/ Petra Rainer

Christina Walkner

„In feinen ironisch gebrochenen Bildern treibt Walker sowohl die Beschleunigung des Lebens als auch den Wunsch der Entschleunigung auf die Spitze und lotet auf humorvolle Weise Kommunikationssysteme zwischen Innen und Außen auf“, begründet Jurymitglied Frauke Kühn die Entscheidung für diesen Text.

Die heute in Augsburg lebende Christina Walker ist seit 2006 als selbständige Autorin und Texterin tätig. Sie schreibt Gebrauchstexte für Kultur und Wirtschaft, sowie Kritiken und Essays zu Literatur. 2007 wurde sie mit dem Vorarlberger Landesstipendium für Literatur ausgezeichnet. Walker ist Mitglied von Literatur Vorarlberg und der Grazer Autorenversammlung.

Arbeitsstipendium an Carolyn Amann

Carolyn Amann (Jahrgang 1987) wird von der Jury eine große Erzähllust und eine kraftvolle Sprache attestiert. Die in Wien lebende Schriftstellerin, Theatermacherin und freie Regieassistentin wurde bereits 2015 mit einem Arbeitsstipendium des Landes Vorarlberg ausgezeichnet.

Carolyn Amann

VLK/ Joseph Krpelan

Carolyn Amann

In ihrem aktuellen Text „Neu Amerika“ führt das Ausloten von Grenzen ins sprichwörtliche Neuland. Die Protagonistin ist in einem Raum ohne Fixpunkte eine getriebene, desorientierte Figur. Frauke Kühn dazu: „Carolyn Amann stellt sich einem spannenden Thema (…). Sie wagt es, die Grenzen bis ins Unerträgliche zu dehnen und zu überschreiten und macht sie dadurch sichtbar.“

„Abwechslungsreiche Literaturlandschaft“

Die Zahl der Einreichungen zeigte, dass das Interesse groß ist und die Auszeichnung als Chance und Anreiz begriffen wird, so Kulturlandesrat Christian Bernhard (ÖVP) fest. Erfreulich ist für ihn, dass sowohl arrivierte als auch junge, aufstrebende Autoren Texte eingesandt haben: „Das spiegelt die abwechslungsreiche Literaturlandschaft Vorarlbergs“, so Bernhard.

Der vom Land Vorarlberg seit 1999 alljährlich ausgeschriebene Literaturpreis wird in einem anonymisierten Verfahren vergeben.