Fachkräftemangel: Handwerk in Schulen forcieren

In der Metallbranche ist die Zahl der Lehrlinge seit 2014 um 15 Prozent gesunken. Derzeit werden rund 200 Jugendliche in den heimischen Metall-Betrieben ausgebildet. Eine Initiative soll nun diesem Lehrlingsschwund Abhilfe schaffen.

Eigentlich könnte es kaum besser für viele heimische Betriebe in der Metalltechnik laufen. Die Auftragsbücher sind voll und die Zahl der Aufträge steigt seit Jahren stetig weiter. Allerdings fehlen immer noch Fachkräfte. Und es wird auch immer schwieriger, Jugendlichen für einen Lehrberuf zu begeistern.

Personalmangel- Aufträge werden abgelehnt

Volle Auftragsbücher, aber kein Personal. Die Situation im heimischen Metallgewerbe ist paradox.

Das spielerische Handwerken fehlt

Christian Thaler, Innungsmeister der Fachgruppe Metalltechnik in der Wirtschaftskammer, sieht das mangelnde Interesse der Jugendlichen oft in der Kindheit verwurzelt. Früher hätten Kinder mehr Zeit in den Wäldern verbracht und sich spielerisch handwerkliches Geschick angeeignet. Dies sei heute im städtischen Bereich gar nicht mehr möglich.

Zwar hat die Lehre dank Image-Kampagnen wieder an Stellenwert gewonnen - doch in der Metall-Technik-Branche ist dieser Trend noch nicht spürbar. Rund 200 Lehrlinge werden in Vorarlberg in 76 Metall-Fachbetrieben ausgebildet. Das sind um 15 Prozent weniger als noch 2014, trotz Chancen auf gute Verdienstmöglichkeit.

In den Pflichtschulen für Handwerk begeistern

Um dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern, haben sich die Bereiche Metalltechnik, Elektrotechnik und Maschinenbautechnik zusammengeschlossen, um Jugendliche für die Handwerksberufe zu begeistern, sagt der Ausbildungsverantwortliche Bernhard Geiger. Hier gebe es beispielsweise Ideen für Projekte, die bereits in den Pflichtschulen die Kinder und Jugendlichen zu handwerklichen Tätigkeiten motivieren sollen.

Ähnliche Projekte in Kärnten zeigten bereits Erfolg. Bis Fachkräfte aus dem eigenen Land nachkommen, bleibt den Betrieben nichts anderes übrig, als auf die Fachkräfte aus anderen Ländern, vor allem aus Deutschland und aus Osteuropa, zurückzugreifen.