Schlachttransporte: Schwärzler kündigt Gipfel an

Nach Berichten über Kälbertransporte in Nicht-EU-Staaten und die dortigen Schlachtpraktiken hat Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) am Donnerstag einen Gipfel angekündigt. Dabei sollen Lösungen für das Problem diskutiert werden.

An der Sitzung am Freitag sollen laut Schwärzler alle Landtagsparteien, ein Metzgerei-Vertreter, ein Vertreter der Tierzucht und des Ländle Marketings, der Verein gegen Tierfabriken (VGT) und Landwirtschaftskammer Präsident Josef Moosbrugger teilnehmen. Krankheitsbedingt nicht dabei sein wird die Tierschutzombudsfrau Marlene Kirchner. Beim Gipfel könnte etwa die Art der Landwirtschaft diskutiert werden, die man im Land will oder ob man Tiere zukünftig vielleicht nur in Länder verkaufen will, wo europäische Tierschutzstandards gelten.

Reaktionen auf Kälbertransporte

Schockierenden Aufnahmen von Tiertransporten bewegen auch die Politik. Landesrat Erich Schwärzler lädt am Freitag zu einem Experten-Gipfel.

Schockierende Bilder

Die Bilder des VGT haben im Land eine große Diskussion darüber ausgelöst, warum es möglich sein kann, dass für die Landwirtschaft wertlose männliche Milchkälber tausende Kilometer entfernt von Vorarlberg geschlachtet werden und auf dem Transport in Nicht-EU-Staaten grausam behandelt werden - mehr dazu in Ländle-Kälber kommen im Ausland qualvoll zu Tode.

Dass Tiertransporte mitunter qualvoll sein können, war zwar bekannt. Das Ausmaß der Misshandlungen, über die der ORF am Mittwoch berichtete, dürfte aber tatsächlich vielen Landwirten und Tierärzten unbekannt gewesen sein. Das zeigten auch die Reaktionen der vom ORF interviewten Landwirte. Problematisch aus wirtschaftlicher Sicht: Bei den exportierten Kälbern handelt es sich um Milchrasse-Kälber, die praktisch kaum Fleisch ansetzen. Sie sind für die Fleischproduktion also unrentabel.

Tierärztekammer gegen Praxis

Die Österreichische Tierärztekammer hat sich Anfang Jänner übrigens offiziell gegen qualvolle Tiertransporte und Schlachtungen ausgesprochen. Sie fordert unter anderem, den Transport von Schlachttieren auf acht Stunden zu begrenzen, den Export in Drittstaaten zu verbieten oder diese Drittstaaten anzuhalten, nach den Standards der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) zu schlachten.