Kälber kommen im Ausland qualvoll zu Tode

Kälber aus Österreich landen über Zwischenhändler immer wieder im Nahen Osten oder in der Türkei. Dort werden sie oft auf brutale Weise gequält und getötet. Das belegen Videos des Vereins gegen Tierfabriken (VGT).

Männliche Kälber, die für die Milchproduktion unbrauchbar und für die Mast in Österreich unrentabel sind, werden meist nach Italien exportiert. Von dort gelangen sie laut VGT - ganz legal über Zwischenhändler und oft ohne das Wissen der Landwirte - auch in Nicht-EU-Länder wie Ägypten, Libanon oder die Türkei. Die Tierschützer belegen das anhand der Ohrmarken der Kälber.

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Auf Videos des VGT ist zu sehen, wie österreichische Kälber im Ausland gequält und getötet werden. ACHTUNG: Die Bilder sind zum Teil brutal und sehr drastisch.

In diesen Ländern werden die Tiere oft gequält und ohne Betäubung geschächtet. Damit die Rinder vor der Schlachtung nicht davonlaufen, gibt es in Ägypten und dem Libanon beispielsweise die Praxis, ihnen Sehnen durchzutrennen oder die Augen auszustechen.

Moosbrugger: „Grausamkeit“

Tobias Giesinger vom VGT fordert, dass Tierschutz nicht an der Landesgrenze aufhört: „Da müsste man auch die Politiker in die Verantwortung nehmen.“ Der designierte österreichische Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger spricht von einer „Grausamkeit“, die absolut abzulehnen sei. Der Konsument müsse dazu gebracht werden, vermehrt regional einzukaufen.

Grüne, FPÖ und NEOS mit Kritik

Der grüne Landwirtschaftssprecher Daniel Zadra und die grüne Tierschutzsprecherin Nina Tomaselli verlangten am Mittwoch in einer Aussendung, der zuständige Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) möge sich bald mit dem VGT, der Landwirtschaftskammer und den Landschafts- und Tierschutzsprechern aller Parteien an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden.

Ähnlich die FPÖ: „Landesrat Schwärzler ist aufgefordert, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen“, so Tierschutzsprecherin Nicole Hosp. Es gebe dringenden Handlungsbedaf. NEOS-Landtagsabgeordneter Daniel Matt forderte indes einen „sofortigen Stopp der Kälbertransporte ins Ausland sowie einen Exportstopp von Rindern über die EU-Grenzen hinaus.“