Kinderonkologie St. Gallen: Wallner ist skeptisch

Nach dem Ende der Kinderonkologie in Dornbirn steht Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) einer möglichen Behandlung der betroffenen Kinder im Kinderspital St. Gallen (CH) skeptisch gegenüber.

Das 40 Kilometer entfernte Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen hatte bereits vergangene Woche das Angebot gemacht, krebskranke Kinder aus Vorarlberg in der dortigen Kinderonkologie zu behandeln, um den Betroffenen und ihren Eltern den 180 Kilometer langen Weg an die Innsbrucker Uniklinik zu ersparen. Das Land wollte daraufhin eine solche Zusammenarbeit prüfen - mehr dazu in Kinder-Onkologie: Land prüft Standort St. Gallen.

Wallner: Vorsichtig über die Grenzen zu gehen

Zwar klinge die Idee, enger mit dem Kinderspital in St. Gallen zusammenzuarbeiten, im ersten Moment sehr gut, es spreche allerdings auch einiges dagegen, so Landeshauptmann
Wallner gegenüber Radio Vorarlberg. Bedenken äußert Wallner auch darüber, über die Grenzen Österreichs hinauszugehen. Einerseits habe die Universitätsklinik in Innsbruck als Referenzzentrum einen Versorgungsauftrag - auch rechtlich - für Vorarlberg, andererseits wären Patienten aus Vorarlberg in St. Gallen zwar erwünscht, jedenfalls aber Bittsteller.

Sollte es aus irgendwelchen Gründen im Schweizer Kinderspital Engpässe geben, so sei er sich nicht sicher, wo dann die Prioritäten des St. Gallener Kinderspitals lägen - beziehungsweise, welche Behandlung welcher Kinder Vorrang hätten, so Wallner weiter.

Möglicherweise unterschiedliche Therapieformen

Zudem gebe es länderspezifische Unterschiede in den Therapien, so Wallner. Hier seien sich Mediziner nicht ganz einig, ob jene Therapieformen, die in St. Gallen verwendet würden, auch für Österreich gelten. Und umgekehrt gebe es neue Therapien in Österreich, bei denen noch völlig unklar sei, ob sie in der Schweiz ebenfalls so eingesetzt würden.