Jägerschaft weist Hegeschau-Kritik zurück

Die Vorarlberger Jägerschaft verteidigt die verpflichtende Hegeschau und weist die Kritik daran zurück. Die Schau sei etwa wichtig, um zu zeigen, dass ein Jäger seinen Verpflichtungen nachgekommen ist.

Die Protestaktion von Jägern am Dienstag in Möggers lässt einige Waidgenossen nicht kalt: Dass Jäger die Schädelknochen toter Tiere aus Protest gegen die verpflichtende Hegeschau rot eingefärbt haben, lehnt die Vorarlberger Jägerschaft ab: Dabei gehe es um die Waidgerechtigkeit, sagt Geschäftsführer Gernot Heigl. Dazu gehöre eben auch, dem erlegten Wildtier nach dem Tod einen gewissen Respekt entgegenzubringen.

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Jägerschaft reagiert auf Kritik

Gernot Heigl, Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft, hat am Dienstag auf die heftige Kritik an der verpflichtenden Hegeschau reagiert.

Der Sinn einer verpflichtenden Hegeschau sei leicht erklärt: Die Schau ziele vor allem darauf ab, dass ein Jäger durch die Vorlage der Trophäen belegen kann, dass er etwa die von der Behörde vorgeschriebenen Abschussquoten tatsächlich erfüllt hat.

„Nein“ zu Mastfütterung

Die Jäger in Möggers haben am Dienstag auch hinterfragt, ob man durch die Hegeschau bestimmen kann, wie gesund Wild und Wald sind. Ein Lokalaugenschein in der Natur sei dazu besser geeignet, so das Argument der Kritiker. Der Lokalaugenschein in der Natur ohnehin, sagt hingegen Heigl. Durch die Trophäen könne man beurteilen, in welchem Alter ein bestimmtes Tier erlegt wurde. Und das lasse Rückschlüsse auf Natur und Wildbestände zu.

Bei einer Hegeschau dreht sich laut Jägerschaft auch nicht alles nur um Trophäen. Einen Trophäenkult lehne man genauso ab wie die Jäger in Möggers, so Heigl. Dass Tiere in Vorarlberg dazu herangemästet werden, stimme nicht. „Uns geht es bei der Fütterung um den Ausgleich von verloren gegangenen Lebensräumen.“ Man wolle das Überleben der Tiere im Winter sicherstellen und befürworte eine Wildtier-gerechte Fütterung. Die Mastfütterung lehne man „ganz klar ab“.

Änderung kommt „nicht in Frage“

Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) will nun zum Thema Hegeschau eine Arbeitsgruppe einrichten. In der Gruppe sollen Jäger aus Möggers vertreten sein. Die Vorarlberger Jägerschaft sagt aber, dass es bei der Hegeschau bleiben müsse: „In diesem Fall kommt aus unserer Sicht keine Änderung in Frage“, so Heigl. Schon vor drei Jahren habe man Änderungen mit anderen Interessengruppen diskutiert und sei zum Ergebnis gekommen, dass man die Hegeschau fortführen werde.

Kritiker wollen Landesgesetz ändern

Am Dienstag hatte eine Gruppe von Jägern aus Möggers gegen das Landesgesetz zur verpflichtenden Hegeschau demonstriert, indem sie Jagdtrophäen rot einfärbten. Bei der verpflichtenden Schau nächste Woche in Bregenz wollen sie ihre Trophäen in dieser Form vorlegen - mehr dazu in Jäger kritisieren verpflichtende Hegeschau. Auch der Vorarlberger Waldverein unterstützt die Aktion.