21 Mio. Euro Schaden durch gefälschte Pillen

Weil er unter anderem gefälschte Potenzmittel und Diätpillen verkauft haben soll, ist ein 44-jähriger Mann am Dienstag am Landesgericht Feldkirch zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann hatte sich zuvor nach Südamerika abgesetzt.

Vor Gericht zeigte sich der 44-Jährige geständig. Er und seine zwei Komplizen seien zu Beginn der Meinung gewesen seien, nichts Illegales zu tun. Die täuschend echt aussehenden Pillen wurden ihm zufolge aus Asien importiert und dann über einen eigens eingerichteten Internet-Shop an tausende Kunden in Österreich, Deutschland und der Schweiz verkauft.

21 Millionen Schaden durch gefälschte Pillen

Weil er gefälschte Potenzmittel und Diätpillen verkauft haben soll, ist ein 44-Jähriger zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Der dadurch entstandene Schaden beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf 21 Mio. Euro. Über den Verbleib des Geldes konnte der Angeklagte keine Angaben machen. Allerdings wurden einige Konten, die er in Tschechien und Liechtenstein besaß, beschlagnahmt, ebenso wie einige seiner Grundstücke.

Nach Südamerika geflüchtet

Der Fall hat eine lange rechtliche Vorgeschichte. Schon 2012 wurden die Eltern des Mannes in Vorarlberg zu Haftstrafen verurteilt, weil sie an den illegalen Machenschaften ihres Sohnes beteiligt waren. Der heute 44-Jährige war schon zwei Jahre zuvor nach Rumänien ausgewandert. Danach setzte er sich nach Südamerika ab - im Glauben, dass er dort vor der Justiz sicher sei.

Das stellte sich jedoch als Irrtum heraus: 2013 wurde er in Uruguay von der Polizei festgenommen und geriet dann in Auslieferungshaft. Zudem wurde er in Uruguay wegen Geldwäsche angeklagt und zu rund zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Von dieser Strafe saß er etwa zwei Jahre ab. Das Gefängnis in Uruguay beschrieb er als Hölle auf Erden: Er sei in jenem Gefängnis inhaftiert gewesen, dass weltweit als das Schlimmste für die Insassen gelte. 2.500 Gefangene seien dort untergebracht, die Zellen seien dunkel und völlig überaltet, überall herrsche bestialischer Gestank. Er sei überglücklich, diese Tortur überhaupt überlebt zu haben.

Urteil nicht rechtskräftig

Vor Gericht sagte der Angeklagte, er bereue seine Taten und wolle wieder ein normales Leben führen. Das Schöffengericht erkannte das Geständnis und die bereits in Südamerika verbüßte Haftstrafe als strafmildernd an. Aufgrund des entstandenen Millionenschadens wurde der 44-Jährige aber dennoch zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.