Wie die Polizei Nachwuchs finden will

Das Land braucht mehr Polizisten. Doch zwei Drittel der Bewerber schaffen die Aufnahmeprüfung bei der Polizeischule nicht. Nun wird darüber nachgedacht, das Anforderungsprofil zu lockern.

Bei der Landespolizeidirektion rechnet man künftig mit 30 bis 40 Polizisten, die jährlich in Pension gehen werden. Um diese Abgänge auszugleichen, müssen mehr Polizeischüler aufgenommen werden, sagt Filipe Studer von der Personalabteilung. Es gebe zwar jedes Jahr 200 bis 300 Bewerber, aber nur ein Drittel würde die Aufnahmeprüfung bestehen. Vor allem die sprachlichen Fähigkeiten stellten eine große Hürde dar. Die größten Schwierigkeiten gebe es bei der Rechtschreibung und der Grammatik, sagt Studer.

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Polizei sucht Nachwuchs

Die Polizei ist auf der Suche nach Nachwuchs. Bewerber für die Polizeischule gäbe es genug, allerdings scheitern viele bereits bei der Aufnahmeprüfung.

Die Anforderungen bei den Deutschkenntnissen zu senken, ist laut Studer nicht vorstellbar. Ein Polizist müsse im Dienst viele Protokolle erstellen und da sei eine gute Grammatik unerlässlich. In anderen Bereichen wäre für ihn eine Änderung der Aufnahmekriterien aber denkbar - zum Beispiel was das Schwimmen auf Zeit betrifft.

Lockerung wird kritisch gesehen

Personalvertreter stehen einer Lockerung der Anforderungskriterien grundsätzlich kritisch gegenüber. Es gehe darum, das Aufnahme-Verfahren zu beschleunigen, aber nicht das Niveau der Polizisten zu senken, sagt Joachim Fritz von der Freien Exekutiv-Gewerkschaft. Und Eugen Lampert von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter verweist auf Vorbereitungskurse für Polizei-Bewerber an der Volkshochschule in Götzis.

Gehalt der Polizeischüler angehoben

Eine weitere Herausforderung bei der Suche nach Kandidaten ist laut Studer das Gehalt der Polizisten. Man stehe in Konkurrenz mit der Privatwirtschaft, aber auch Jobs in den Nachbarländern würden locken. Der Gehalt bei den Polizeischülern wurde deutlich angehoben. Noch könne aber nicht gesagt werden, wie sich das auf die Bewerber-Zahlen auswirkte, sagt Studer. Er rechnet künftig aber mit einem positiven Effekt.