Kein Einzelfall: Aufregung um Verbreitung von Suizid-Bildern

Immer wieder werden über Soziale Netzwerke wie „WhatsApp“ Bilder mit pornografischen Inhalten oder von Unfällen verbreitet, jüngst waren es Bilder eines Suizides. Laut Polizei ist das strafbar. Jugendliche versuchen sich dadurch jedoch vielfach in einer Gruppe zu profilieren.

Die Verbreitung solcher Bilder kommt leider nur allzu häufig vor, heißt es bei der Polizei. Die Beamten treffen immer wieder auf Schaulustige an Unglücksorten, die mit ihren Handys Fotos oder Videos machen - mehr dazu in: „Es ist reine Sensationsgeilheit“. Im aktuellen Fall handelt es sich um Bilder über einen Suizid, die über „WhatsApp“ verbreitet worden sind. Auf dem Foto war ganz klar eine Leiche erkennbar. Sollte die Person, die das Foto verbreitet hat, erwischt werden, droht eine Verwaltungsstrafe, sagt Bezirksinspektor Frank Jentsch von der Polizeininspektion Götzis.

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Unter vorarlbergs Jugendlichen kursiert derzeit in WhatsApp ein Suizid-Foto, Eltern haben bereits Alarm geschlagen. Das ist offenbar kein Einzelfall, sagt die Polizei.

Verwaltungsstrafen drohen

Natürlich kann jeder Anzeige erstatten, wenn er ein derartiges Bild geschickt bekommt. Es ist für die Polizei aber oft nur schwer möglich herauszufinden, wer das Foto tatsächlich gemacht hat, erklärt Jentsch. Oft verbreiten sich Bilder blitzschnell über Soziale Netzwerkseiten und über das verschlüsselte Nachrichtensystem „WhatsApp“. Generell sei es nicht verboten eine Leiche zu fotografieren sagt Jentsch, aber das Weitersenden an andere kann strafrechtlich verfolgt werden. Schließlich handle es sich bei derartigen Fotos um Bilder von Tatorten, und Tatorte dürfen nur von der Polizei fotografiert werden. Eine Verwaltungsstrafe droht allemal, sagt Jentsch. Auch deshalb, weil Jugendliche aufgrund des Jugendschutzgesetzes nicht darüber verfügen dürfen.

Jugendliche müssen aufgeklärt werden

Bezirksinspektor Jentsch ist auch zuständig für Gewaltprävention an Schulen. Seinen Angaben zufolge wollen Jugendliche sich durch derartige Bilder auch untereinander in der Gruppe profilieren. Die Jugendlichen zu strafen bringe da nicht viel, meint Jentsch. Vielmehr müsse die Ursache bekämpft werden. Jentsch sagt, viele Eltern seien generell mit dem Thema Soziale Medien überfordert. Sie sollten mit ihrem Nachwuchs offen über die Konsequenzen sprechen, wenn sie Gewalt oder Unglücksbilder verbreiten. Was das beispielsweise auch für die Familie des Opfers bedeutet. Nur so können Jugendliche ein Unrechtsempfinden entwickeln.