Frauenvolksbegehren 2.0 ist gestartet

Der Verein Frauenvolksbegehren 2.0 hat am Montag mit dem Sammeln von Unterstützungserklärungen begonnen. Erst müssen 8.401 Bürgerinnen und Bürger das Volksbegehren unterzeichnen - wenn das geschafft ist, sind 100.000 Unterschriften gefragt.

Beim Frauenvolksbegehren 2.0 geht es vor allem um eines: „Frauen sind gleich viel wert. Wir begehren Veränderung und gleiche Chancen für Frauen wie Männer“, so die Initiatorinnen. Die konkreten Ziele: Arbeit und Macht teilen, Einkommensunterschiede beseitigen, Armut bekämpfen, Wahlfreiheit ermöglichen, Vielfalt leben, Gewalt verhindern, selbst bestimmen und Schutz gewähren.

Frauenvolksbegehren

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Auch Vorarlberger Frauen-Organisationen stellen sich hinter das Volksbegehren. Die Gleichstellung von Männern und Frauen sei noch lange nicht erreicht, sagt Angelika Atzinger, Geschäftsführerin beim Mädchenverein Amazone in Bregenz. So seien Frauen in Führungspositionen - etwa in der Politik oder in Interessenvertretungen - noch immer in der Minderheit. Auch beim Gehalt gebe es sehr große Unterschiede.

Putz-Erath: Rückschritte bei Kindern

Für die Geschäftsführerin von Femail in Feldkirch, Lea Putz-Erath, ist es höchste Zeit, die Diskussion wieder in Gang zu bringen. Rückschritte sieht sie etwa bei der Kinderkleidung, die noch immer in Burschen und Mädchen unterteilt sei, neutrale Kleidung gebe es kaum. Das gehe später weiter, etwa wenn Burschen in Schulbüchern als Feuerwehrmänner, Mädchen als Prinzessinnen dargestellt würden.

Tschallener: Auch Männer können profitieren

Die Forderungen des Frauenvolksbegehrens seien nicht nur für die Frauen von Vorteil, sagt Patricia Tschallener, eine der Vorarlberger Ansprechpartnerinnen. So könnten zum Beispiel auch Männer von der 30-Stunden-Woche profitieren. Viel verändert habe sich für die Frauen in den letzten 21 Jahren nicht. Es wäre daher an der Zeit, entsprechende Schritte zu setzten, meint Tschallener.

Keine Empfehlung der katholischen Frauenbewegung

Die katholische Frauenbewegung gibt keine Empfehlung ab - weder für das Volksbegehren noch dagegen. Von der Forderung nach kostenfreiem Schwangerschaftsabbruch distanziert sich die christliche Organisation. „Das können wir als Christinnen nicht akzeptieren“, sagt die Vorarlberger Obfrau Ingrid Härle.

Unterschrieben werden kann in allen Gemeindeämtern, unabhängig vom Hauptwohnsitz oder mit der Bürgerkarte bzw. Handysignatur. Um ein Volksbegehren zu initiieren, braucht es aktuell 8.401 Unterschriften - das entspricht einem Promille der Bevölkerung.

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