Industrie fordert mehr Kinderbetreuung

Die Vorarlberger Industrie ist weiterhin auf der Suche nach Fachkräften. Ein dringender Lösungsansatz sei der Ausbau der Kinderbetreuung. Eine Nachmittagsbetreuung, die um 16.00 Uhr endet, verdiene diesen Namen nicht.

Die Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer haben am Donnerstag die Konjunkturumfrage für das vierte Quartal 2017 präsentiert. Demnach ist die Vorarlberger Industrie weiter auf Erfolgskurs.

Konjunkturbefragung

Die Vorarlberger Industrie ist mit ihren Geschäften derzeit sehr zufrieden. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage hervor.

„Schlechtes Angebot mindert Karrierechancen“

40 Prozent der befragten Unternehmer wollen neue Mitarbeiter beschäftigen. Ein Problem sei jedoch, dass man nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter finden kann. Der Fachkräftemangel werde sich weiter verstärken, so Spartenobmann Georg Comploj.

Eine wichtige Maßnahme sei deshalb der Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Junge und bestens ausgebildete Frauen und Männer dürften nicht durch schlechte Angebote in ihrer Karriere behindert werden, so Spartengeschäftsführer Michael Amann. Eine Nachmittagsbetreuung, die um 16.00 Uhr endet, sei keine Nachmittagsbetreuung. Sie müsste bis mindestens 17.30, bestenfalls bis 18.00 Uhr geöffnet haben.

Positiver Blick in die Zukunft

Die aktuelle Geschäftslage wurde von 75 Prozent der 43 befragten Unternehmen mit knapp 24.000 Beschäftigten als gut bewertet. Lediglich für sechs Prozent war sie schlecht. Der daraus errechnete Saldo von plus 69 Prozentpunkten lag damit höher als im dritten Quartal 2017, als 66 Prozentpunkte erreicht wurden. Ein noch deutlich positiveres bzw. ähnliches Bild zur aktuellen Situation ergaben die Fragen nach dem Auftragsbestand (aktueller Saldo: 78; drittes Quartal 2017: 40), den Auslandsaufträgen (72; 37) oder der aktuellen Ertragssituation (42; 39).

Der Blick in die Zukunft zeigte im Vergleich mit dem Vorquartal in großen Teilen eine leicht positivere Stimmung. Sowohl bei der Geschäftslage in sechs Monaten (10; 7), den Verkaufspreisen in drei Monaten (30; 20) oder auch dem Beschäftigtenstand in drei Monaten (39; 32) wurden Verbesserungen erwartet. Lediglich die Ertragssituation in einem halben Jahr (-9; 6) wurde pessimistischer eingeschätzt als zuletzt.

Den positiven Bewertungen der Unternehmen folgend stieg auch der Geschäftsklimaindex leicht an. Dabei handelt es sich um den Mittelwert aus der aktuellen Geschäftslage und der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten. Er erreichte mit 39,70 Punkten den drittbesten Wert der vergangenen fünf Jahre. Besser war der Geschäftsklimaindex zuletzt nur im vierten Quartal 2016 (45,40) und im ersten Quartal 2014 (40,40) ausgefallen.

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