Skischuhmacher in der dritten Generation

Die Firma Strolz in Lech fertigt in der dritten Generation maßgeschneiderte Skischuhe. Jeder Schuh wird von Hand gemacht. Angefangen hat alles ganz bescheiden im Jahr 1921.

Wie sein Vater Martin und sein Großvater Ambros hat auch Hannes Strolz noch das Skischuhmacher-Handwerk gelernt. Großvater Ambros musste seine vornehmen Kunden vor knapp 100 Jahren noch durch Hausbesuche gewinnen. „Zürs war zum Skifahren noch ein bisschen bekannter als Lech“, erzählt Strolz. Deswegen sei sein Großvater jeden Tag von Lech nach Zürs gefahren, um in den Hotels Skischuhe auszumessen.

Skischuh-Spezialist Strolz im Porträt

Die Firma Strolz in Lech hat sich auf maßgeschneiderte Skischuhe spezialisiert. Begonnen hat alles vor zwei Generationen.

„Er war halt froh, wenn er vor dem Abendessen Maßnehmen hat können, dann hat er früher heim können nach Lech“, so Strolz. Zwei oder drei Tage später sei Ambros Strolz dann wieder nach Zürs gefahren, damit die Kunden ihre Skischuhe ausprobieren konnten.

Unverwüstliche Schuhe

In den Anfängen des Skilaufs fuhr man noch mit Bergschuhen. In den 1930er Jahren profitierte das junge Unternehmen dann aber vom Aufschwung des Skilaufs. Die Skischuhe, die damals angefertigt wurden, waren fast unverwüstlich: Sie bestanden aus einer Ledersohle, einem Lederoberteil und wurden von einer Art Draht zusammengehalten, der aus sechs Fäden Garn und Pech bestand. Auch nach über 90 Jahren könnte man damit noch Ski fahren.

Den nächsten großen Aufschwung erlebte das Unternehmen in den 1950er und 1960er Jahren. Martin Strolz, der Sohn des Firmengründers, war nebenbei auch Rennläufer und brachte seine Erfahrungen ein. 40 Schuhmacher fertigten damals Lederskischuhe für mehrere Nationalteams an. Schon ab den 1950er Jahren wurden zwischen zweieinhalb und dreitausend Paare in die USA exportiert. Martin Strolz hatte wegen seiner Nebenbeschäftigung als Rennfahrer gute Verbindungen in Übersee.

Kunststoffschuh als „Mondlandung“

„Der nächste große Schritt kam dann mit dem Kunststoffschuh“, sagt Strolz. Der Wechsel von Leder auf Kunststoff sei für die Skischuhmacher so etwas wie die Mondlandung gewesen. Die Technik, die damals entwickelt wurde, hält sich in ähnlicher Form bis heute.