Bodensee-Pegel: Pflanzen behindern Abfluss
Eigentlich sollte der Bodensee zu dieser Jahreszeit ganz wenig Wasser führen, berichtet der Südwestrundfunk (SWR). Zum Vergleich: 2,70 Meter zeigte der Pegel im Bregenzer Hafen vor zehn Jahren an, vor 20 Jahren war es nicht einmal ein Meter. Derzeit sind es 3,87 Meter.
ORF.at/Zita Klimek
Der aktuelle Wasserstand ist im Wesentlichen auf die starken Regengüsse der vergangenen Wochen zurückzuführen. Auch die relativ milden Temperaturen spielen eine Rolle: Sie haben dafür gesorgt, dass der Niederschlag nicht als Schnee liegen blieb, sondern als Wasser in den Bodensee floss.
Laichkraut als gutes Zeichen
Wissenschafter des Seenforschungsinstituts Langenargen haben laut SWR aber noch eine weitere Erklärung für den hohen Pegelstand: Das sogenannte Schweizer Laichkraut. Diese unter Naturschutz stehende Wasserpflanze besiedle seit rund zehn Jahren wieder zunehmend den Seegrund und behindere den Abfluss über den Rheinfall bei Schaffhausen.
Grund zur Sorge sehen die Forscher nicht. Im Gegenteil: Das Laichkraut sei ein Indiz für die Gesundung des Bodensees. Auch ein Hochwasser sei eher unwahrscheinlich.