Tödlicher Unfall: Aufatmen nach Silbertal-Urteil

Der Freispruch für zwei Bauhofmitarbeiter nach einem tödlichen Wanderunfall im Silbertal lässt Behörden, den Alpenverein und die Initiative Sichere Gemeinden aufatmen. Sie fürchteten negative Konsequenzen im Fall eines Schuldspruchs.

Im Oktober 2016 hatte sich ein 14-jähriges Mädchen an einen Holzzaun auf einem Wanderweg im Silbertal angelehnt. Das von Pilzen befallene Geländer gab nach, das Mädchen stürzte in den Tod. Am Dienstag mussten sich zwei Gemeindemitarbeiter vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Ihnen wurde vorgeworfen, den Zaun nicht richtig kontrolliert zu haben. Die beiden Mitarbeiter wurden freigesprochen - mehr dazu in Tödlicher Wanderunfall: Angeklagte freigesprochen.

Alpenverein fürchtete um Freiwillige

Bei den Behörden sorgte das Urteil für Aufatmen. Ähnlich reagierte auch der Alpenverein. „Wir vom Alpenverein Vorarlberg sind natürlich erleichtert über das Urteil“, sagte Obmann Andreas Schmidt am Mittwoch. „Vor allem im Hinblick auf unsere ehrenamtlichen Wegwarte, die in Vorarlberg 400 Kilometer hochalpine Wege betreuen.“

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Reaktionen Silbertal-Urteil

Erleichterung nach dem Urteil zum tödlichen Wanderunfall im Silbertal: Behörden und Vereine hatten negative Konsequenzen befürchtet.

Im Falle eines Schuldspruchs hätten wohl einige Ehrenamtliche ihren Dienst quittiert, so Schmidt. Außerdem wäre es schwieriger geworden, in Zukunft Personen für diese Tätigkeit zu gewinnen.

Weniger Schutzvorkehrungen als Konsequenz?

Auch die Initiative Sichere Gemeinden begrüßte das Urteil. Ihm habe insbesondere die Begründung der Richerin gefallen, sagte Geschäftsführer Mario Amann. Man bewege sich einfach im freien Raum, wo es nicht möglich sei, immer alle Wege zu warten. Der springende Punkt sei aber, dass es dabei auch um Eigenverantwortlichkeit gehe.

Eine Konsequenz aus dem Urteil könnte sein, dass zukünftig weniger Sicherheitsvorkehrungen angebracht werden, so Amann. „Wenn das Brückengeländer nicht dort gewesen wäre, wäre niemand auf die Idee gekommen, so nahe an den Abgrund zu stehen.“ Die Risiken seien einfach augenscheinlicher, wenn es weniger Schutzvorkehrungen gebe.