Notruf-System „E-Call“: Polizei hat aufgerüstet

Ab März ist bei neuen Fahrzeug-Typen das Notruf-System „E-Call“ verpflichtend. Die Polizei in Vorarlberg hat dafür technisch aufgerüstet. Der ÖAMTC in Vorarlberg befürwortet das System, warnt aber auch davor, dass Automobil-Hersteller die Daten zu kommerziellen Zwecken nutzen könnten.

Nach einem Unfall soll die Rettungskette schneller in Gang gesetzt werden. Das ist das Ziel des automatischen Notruf-Systems „E-Call“. Lösen die Crash-Sensoren eines Fahrzeugs aus, wird über die Notrufnummer 112 ein Notruf abgesetzt, der in Vorarlberg in der Landesleitzentrale eingeht. Auf einem Bildschirm sind sofort die wichtigsten Informationen enthalten, sagt Christoph Feurle von der Landesleitzentrale. Das Unfallfahrzeug werde dann auf einer Karte dargestellt - mit Fahrtrichtung und speziellen Hinweisen, den sogenannten MSD-Daten.

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Wenn möglich wird Sprechverbindung aufgebaut

Dieser Datensatz ist EU-weit genormt. Die Informationen gehen von den Sensoren im Auto aus. „Wir bekommen zum Beispiel Informationen über die Anzahl der Insassen, die Fahrtrichtung, die Position des Fahrzeuges, die Antriebsart des Fahrzeuges und ob sich das Fahrzeug überschlagen hat“, so Feuerle weiter.

Lebensrettend ist das System, wenn die Fahrzeuginsassen nach einem Unfall nicht bei Bewusstsein sind. Durch die sofortige automatische Verständigung der Polizei kann sofort Hilfe geschickt werden. Andernfalls kann aber über das System auch eine Sprechverbindung zu den Unfall-Opfern aufgebaut werden.

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System übermittelt auch Personendaten

Doch das System übermittelt auch sensible Daten. Laut Jürgen Wagner vom ÖAMTC in Vorarlberg sind das neben den Positionsdaten auch personenbezogene Daten. Über die Fahrzeug-Indentifikationsnummer lässt sich ein Bezug zum Besitzer des Fahrzeuges herstellen. Aber das „E-Call“-System werde ja in Österreich über die Nummer 112 organisiert. Das bedeute, dass die Informationen beim Innenministerium bzw. bei der Polizei bleiben. Somit sollte der Datenschutz gewährleistet sein, sagt Wagner. Er warnt aber davor, dass Automobil-Hersteller die Daten stets auslesen und zu kommerziellen Zwecken nutzen könnten.

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