Kinderdorf sucht nach Krisen-Pflegefamilien
Die Gründe, warum ein Kind einen Platz in einer Auffanggruppe benötigt, seien vielfältig, sagt Claudia Hinteregger-Thoma, Bereichsleiterin beim Kinderdorf Vorarlberg: Sie reichen vom Krankenhausaufenthalt einer alleinerziehenden Mutter, häuslicher Gewalt, Überlastung oder psychische Erkrankungen der Eltern bis hin zu Alkoholmissbrauch. „Immer dann, wenn die Kinder betroffen sind, sind wir sozusagen die erste Anlaufstelle“, so Hinteregger-Thoma.
Ziel: Verbesserung der Lebenssituation
Soforthilfe erhalten Kinder aus Familien, die gerade eine Krisensituation bewältigen müssen, in den Auffanggruppen, die Kindern bis zu 14 Jahren eine Art Auszeit ermöglichen. Die Kinder würden dabei „stationär“ aufgenommen, erläutert Hinteregger-Thoma. In der Zeit, die die Kinder in diesen Gruppen verbringen, schaue man dann, was man an ihrer Lebenssituation verbessern könne.
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Kinderdorf sucht Familien
Im Beitrag sehen Sie: Claudia Hinteregger-Thoma (Bereichsleiterin Auffanggruppe im Kinderdorf Vorarlberg)
„Das Ziel bei uns ist immer wieder, dass die Kinder in eine bessere Lebenssituation zurückkommen“, sagt Hinteregger-Thoma. Das könne eben die Rückkehr in ein verbessertes und verändertes Familiensystem sein - oder aber eine Form der Fremdunterbringung.
Zusätzliche Plätze benötigt
Das Vorarlberger Kinderdorf verfügt über neun Plätze für Fünf- bis 14-Jährige, dazu kommen noch 11 private Krisenpflegefamilien für Säuglinge und Kleinkinder. Diese elf privaten Familien sind derzeit besetzt. „Und das bedeutet, dass wir im Moment wieder auf der Suche sind nach Menschen, nach Familien, die sich engagieren möchten.“
Krisenpflegefamilien genießen einen besonderen Schutz und bleiben für die leiblichen Eltern anonym - außer den persönlichen Begegnungen im Kinderdorf. Die Zuweisung erfolgt durch die Kinder- und Jugendhilfe der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft.