Lochauer Opposition fürchtet „Geisterblocks“

Fast keine Vorarlberger Gemeinde wird in den kommenden Jahren so stark wachsen wie Lochau: Rund 500 Wohnungen sollen in fünf Jahren entstehen, etwa 1.000 Personen sollen zuziehen. Die Opposition befürchtet regelrechte „Geisterblocks“.

Jede fünfte Wohnung in Lochau dient als Zweiwohnsitz, sagt Frank Matt von den Grünen in Lochau, vor 15 Jahren sei es noch jede zehnten Wohnung gewesen. Mit dem aktuellen Bauboom werde sich die Situation zulasten der dörflichen Strukturen verschlimmern, so Matt. Wenn die Kosten explodieren, würden junge Leute würden in die Peripherie ziehen.

Simma: Kontrolle schwierig

Der Bürgermeister von Lochau, Michael Simma (ÖVP), bewertet die Lage nicht so dramatisch. Mehr Zuzug bedeute mehr Umtrieb in der Gemeinde und sei prinzipiell positiv zu bewerten. Der Kauf von Wohnungen sei nicht illegal - und es bestehe die Möglichkeit, sie ganzjährig zu vermieten.

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Bauboom in Lochau

Die Gemeinde Lochau wächst rasant. Doch viele Wohnungen sind nicht ganzjährig bewohnt. Die Opposition fordert jetzt, die Notbremse zu ziehen.

In den neuen Arealen werde man aber darauf achten, dass es keine Zweiwohnsitze gibt, so Simma: „Dass hier natürlich auch ‚schwarze Schafe‘ darunter sind, das mag ich nicht bezweifeln, das wird so sein. Man wird schauen, wie man das kontrollieren kann, das ist schwierig.“

Zwangsversteigerungen von Ferienwohnungen?

Es gebe viele Möglichkeiten der Kontrolle, sagt hingegen Matt - etwa bei Strom- und Gasrechnungen. Bei Nichtbeachtung fordert er, die Wohnung zwangszuversteigern. Aktuell hat die Gemeinde Lochau 5.800 Einwohner, in den nächsten drei Jahren wird diese Zahl wohl auf annähernd 7.000 Einwohner steigen.