Bauinnung warnt vor Überhitzung des Marktes

Die traditionelle Umfrage der Bauinnung vor Weihnachten zeigt: Die Aufträge sind 2017 um mehr als sechs Prozent gestiegen. So könne es aber nicht weitergehen, der Immobilienmarkt drohe zu überhitzen.

Eine Immobilienblase entsteht, wenn es auf dem Immobilienmarkt zu einer systematischen Überbewertung von Immobilien kommt. Ist der Höchststand erreicht, können die Preise sehr schnell fallen, die Blase „platzt“. Das passiert beispielsweise dann, wenn die Nachfrage plötzlich sinkt.

In diesem Tempo kann in Vorarlberg nicht weitergebaut werden, sonst sind in 20 bis 30 Jahren nicht mehr viele Flächen übrig - das gibt auch Innungsmeister Peter Keckeis offen zu. Er rechnet damit, dass in den kommenden Jahren weniger Neubauten entstehen, weil die Bevölkerungszahl nicht so stark zunimmt wie vor ein paar Jahren noch erwartet worden ist.

Aber die Baukosten steigen ungebremst weiter. „Das geht los bei den Lohnkosten, die steigen im Jahr zwischen eineinhalb bis drei Prozent, das müssen wir weitergeben“, sagt Keckeis. Auch die Materialkosten würden steigen. „Wir haben die letzten Jahre eigentlich nichts anderes gemacht wie unsere Teuerungen weitergegeben.“ Keckeis wehrt sich daher auch gegen den Vorwurf, dass sich die Baufirmen durch den Boom eine goldene Nase verdient haben - das sei schlicht nicht richtig.

Kritik an Immobilienertragssteuer

Die Bauinnung kritisiert aber, dass die Landesregierung die Häuslebauer und Wohnungsbesitzer zu stark durch Steuern und Abgaben belastet. Anstatt Spekulationen vorzubeugen, habe etwa die Erhöhung der Immobilienertragssteuer auf 30 Prozent die Kosten nur noch weiter angeheizt, sagt Immobiliensprecher Günther Ammann. Selbige sei eins zu eins auf den Endverbraucher übertragen worden. „Das muss jetzt letztendlich der tragen, der Wohnraum benötigt und schaffen will - oder auch mietet.“

Ammann regt an, auch gemeinsam mit den Gemeinden ein flächenübergreifendes Raumplanungskonzept zu erarbeiten. Und: Die Vorarlberger werden sich wohl auch daran gewöhnen müssen, dass höher gebaut wird, um Platz zu sparen. Vor allem das Rheintal und der Walgau werden in Zukunft städtischer werden und noch stärker zusammenwachsen.