Häftlinge aus Vaduz kommen in Österreich unter

Liechtenstein regelt seinen Strafvollzug neu: Im kleinen Gefängnis in Vaduz werden künftig keine Haftstrafen mehr verbüßt. Die Häftlinge kommen in Österreich unter - etwa in der Justizvollzugsanstalt Feldkirch.

Im Gefängnis in Vaduz werden künftig keine verurteilten Straftäter mehr sitzen. Bislang war das bei kurzen Strafen bis zu zwei Jahren Haft noch der Fall, bei längeren Strafen wurden die Häftlinge schon jetzt auf Justizanstalten in Österreich aufgeteilt - dazu gibt es einen Staatsvertrag aus dem Jahr 1983. Aufgrund dessen werden künftig alle Straftäter Liechtensteins in österreichischen Gefängnissen einsitzen.

Nicht unbedingt im naheliegenden Feldkirch, heißt es aus dem Justizministerium des Fürstentums. Wo die Häftlinge unterkommen, entscheidet wie bisher von Fall zu Fall das Justizministerium in Wien. Das Gefängnis in Vaduz war eigentlich immer schon nur als Anstalt für die Untersuchungshaft konzipiert. Dort ist Platz für 16 Männer und vier Frauen. Künftig wird das Gefängnis in Vaduz nur mehr für die U-Haft, für Schubhäftlinge und für das Verbüßen von Ersatzfreiheitsstrafen nach dem Verwaltungsrecht genutzt.

Sechs Liechtensteiner in Österreich in Haft

Laut Justizministerium in Wien sitzen aktuell sechs Liechtensteiner in Österreich in Haft. Das sei bislang der jährliche Durchschnitt. Überwiegend kommen sie in die Justizanstalt Feldkirch, auch um Besuche zu ermöglichen. Es gebe aber keinen Automatismus, heißt es beim Ministerium. Wenn das Gefängnis in Feldkirch voll, ist kommen Sträflinge etwa auch in Innsbruck oder - je nach Tat - auch in Spezialanstalten unter.