Offener Brief der Ärztekammer an Wallner

Die Vorarlberger Ärzte bringen ihren Widerstand gegen eine geplante Zentralisierung der Gebietskrankenkassen nun in einem offenen Brief an Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zum Ausdruck. Sie fordern ihn auf, tätig zu werden.

Ärztekammerpräsident Michael Jonas und Vizepräsident Burkhard Walla weisen in dem offenen Brief darauf hin, dass diese Zentralisierung für Vorarlberg dramatische Nachteile bringen würde. Die Finanz-, Entscheidungs- und Vertragshoheit im Gesundheitssystem müsse im Land bleiben - wie viele Ärzte in welchen Gemeinden welche Verträge bekommen, dürfe nicht von einer Planstelle in Wien angeordnet werden, so Jonas und Walla.

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PDF: Offener Brief der Vorarlberger Ärzte an LH Markus Wallner

Ärztekammer: Einsparungen nicht zu erwarten

In Vorarlberg werde seit jeher sparsam gewirtschaftet - die Gebietskrankenkasse habe Rücklagen in Höhe von rund 29 Mio. Euro gebildet. Bei einer Zusammenlegung aller österreichischen Kassen würde dieses Geld in einem Topf landen und an defizitäre Krankenkassen umverteilt werden. Zudem sei etwa die Wiener Krankenkasse chronisch defizitär - Einsparungen seien durch eine Zusammenlegung also nicht zu erwarten.

Dazu komme, so heißt es in dem offenen Brief weiter, dass die geplante Zusammenlegung nur für die Gebietskrankenkassen gelten soll, bei der 80 Prozent der Österreicher versichert sind.

Einheitliche Landeskasse als Vorschlag

Statt einer Zusammenlegung schlagen die Ärzte Wallner eine einheitliche Landeskasse für alle Versicherten in Vorarlberg vor. Damit würden die Voraussetzungen für ein faires Gesundheitssystem in Vorarlberg geschaffen, mit gleichen Leistungen für alle.

„Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, in der Vergangenheit waren Sie und Ihre Partei immer ein wertvoller Mitstreiter, wenn es um die Verteidigung unseres Gesundheitssystems gegen Wiener Zentralisierungsbestrebungen gegangen ist. Bitte bleiben Sie auf der Seite der Menschen in Vorarlberg, sie werden es Ihnen danken“, heißt es am Ende des offenen Briefes des Ärztekammer.

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