Sanierung der Bildsteiner Kirche in Endphase
Die geplante Neugestaltung der Kirche hatte monatelang für Aufregung gesorgt. Der damalige Entwurf, der aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen war, zeichnete sich durch eine deutliche Reduktion des bisherigen Altarraumes aus. Gegen die ursprünglichen Pläne formierte sich eine Bürgerinitiative, schließlich verordnete die Diözese eine Nachdenkpause - und es wurde ein Kompromiss gefunden. Die Neugestaltung sei eine Verbindung von Spiritualität und zeitgenössischer Architektur, so Bischof Benno Elbs damals - mehr dazu in: Kompromiss: Kirche Bildstein wird umgebaut.
Pfarrer glaubt an Zustimmung der Umbau-Gegner
Inzwischen ist der restaurierte Volksaltar fast vollständig aufgebaut. Die beiden neobarocken Altäre, die urspünglich gar nicht in die Bildsteiner Kirche gehören, von denen sich viele Gläubige aber nicht trennen wollten, werden wieder aufgestellt. Die Barockholzdecke wurde saniert, die bestehenden Kirchbänke finden in der Neugestaltung wieder ihren Platz.
Pfarrer Paul Burtscher glaubt nun, dass auch die Gegner einsehen, „dass ein weiterer Widerstand keinen Sinn hat und dann auch mit dem Ergebnis zufrieden sein können“. Ob die Gegner der Renovierung tatsächlich mit dem Ergebnis zufrieden sind, wird sich bei der Eröffnungsmesse am Sonntag, den 10. Dezember zeigen.
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200.000 Euro Mehrkosten
Jetzt schon ist klar, dass die veranschlagten Renovierungskosten von 1,5 Millionen Euro nicht eingehalten werden. Die 200.000 Euro Mehrkosten gehen auf das Konto der Fußbodenheizung und auf die Restaurierung des Dachstuhls und der Holzdecke. Die Fußbodenheizung sei notwendig, um ein konstantes Raumklima zu schaffen, unter dem etwa Holzdecke und Altäre keinen Schaden mehr nehmen, heißt es. Auch die Wände wurden generalsaniert.
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Wortspiele des Künstlers Hubert Matt
Der neue Bodenbelag, schwarzer Kalkstein mit weißer Maserung aus dem Aostatal, wird einheitlich vom Eingang bis in den Chorraum verlegt. Künstler Hubert Matt spielt auf den Steinen mit der Sprache. Es werden Buchstaben eingelassen, die den Begriff „Wort“ ergeben.
Ein Teil der Kompromisslösung sind auch Festvorhänge, die später bei unterschiedlichen Anlässen vor den Altären hängen sollen. Es handelt sich um 16 Meter lange Text-Fahnen, die mit den Worten „Ja“ in mehr als 40 Sprachen sowie mit den Namen weltweit bekannter Wallfahrtsorte bestickt wurden.
Architekturbüro Christian Lenz
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Renovierung der Kirche Bildstein
Im Interview: Christian Lenz (Architekt), Hubert Matt (Künstler) und Pfarrer Paul Burtscher.