Bürokratie drosselt Spendeneinnahmen

Die Spendenabsetzbarkeit ist im Jänner 2017 neu geregelt worden. Die Vereine müssen seitdem die Daten der Spender an das Finanzamt ermitteln. Laut Vorarlberger Vereinen ist dadurch der Bürokratie-, Kosten- und Personalaufwand deutlich gestiegen.

Die Österreicher sind nach wie vor sehr spendenfreudig. 630 Millionen Euro gehen heuer an gemeinnützige Organisationen - das sind aber um zehn Millionen weniger als im Vorjahr. Mit ein Grund könnte die Verunsicherung durch die Neuregelung bei der Spendenabbsetzbarkeit sein.

Damit die Spende von der Steuer abgesetzt werden kann, müssen seit heuer die Vereine die Daten an das Finanzamt übermitteln. Dabei sind die Organisationen aber auf die Genauigkeit der Spender angewiesen, erklärt Susanne Marosch vom Verein „Geben für Leben“.

„Gewaltiger Aufwand für das Team“

Viele Spender hätten einen Zweitnamen, der auch so im Reisepass vermerkt sei. Beim Spenden würden aber viele nur den ersten Namen anführen. Für eine Zuordnung beim Finanzamt sei das zu wenig, so Marosch. Damit beginne die Recherche-Arbeit und die bedeute nicht nur einen finanziellen Aufwand - etwa durch das Porto - sondern auch einen enormen Personalaufwand.

Man habe nun jemanden im Team, der zwölf Stunden in der Woche nichts anderes mache, als Daten zu eruieren und die Spender auf fehlende Daten aufmerksam zu machen, so Marosch. Es sei ein gewaltiger Aufwand.

Geld für Software nötig

Ähnlich ist die Situation beim Vorarlberger Kinderdorf, sagt Geschäftsführer Christoph Hackspiel. 500 Arbeitsstunden würden für die Datenverarbeitung gebraucht werden. Dazu kommt noch die Software, damit das Finanzamt die Daten korrekt übermittelt bekommt.

Man werde dabei von Firmen unterstützt, aber dennoch müssten dafür 15.000 bis 20.000 Euro investiert werden. Dieses Geld wäre woanders besser investiert.

Viele wollen Daten nicht bekannt geben

Ein Problem sei auch, dass nicht alle Spender ihre Daten preisgeben wollen, so Elmar Stüttler vom Verein „Tischlein deck dich“. Es sei ihm schon einige Mal zu Ohren gekommen, dass potentielle Spender nicht ihre genauen Daten bekannt geben wollen.

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