Fußgänger sind Reflektoren-Muffel

Die meisten Verkehrsunfälle mit Fußgängern ereignen sich in der dunklen Jahreszeit. Dennoch ist laut ÖAMTC nur ein Viertel der Fußgänger in Vorarlberg mit heller Kleidung unterwegs. Reflektoren kommen bei den wenigsten zum Einsatz.

Allein im heurigen Jänner sind auf Vorarlbergs Straßen drei Fußgänger bei Verkehrsunfällen getötet worden - im Februar kam ein Fußgänger ums Leben. Trotzdem sind nach Auskunft des ÖAMTC viele Fußgänger immer noch dunkel gekleidet unterwegs und dadurch kaum sichtbar.

Deutlich gebessert hat sich jedoch das Verhalten der Vorarlberger Autofahrer. Sie gehören österreichweit zu den Spitzenreitern in Sachen richtiger Beleuchtung: 98,8 Prozent sind laut einer aktuellen Studie des ÖAMTC korrekt beleuchtet unterwegs. Dabei wurden 1.000 Fahrzeuge unter die Lupe genommen.

Kaum defekte Abblendlichter

Auch defekte Abblendlichter gehörten mittlerweile zur Ausnahme, sagt ÖAMTC-Sprecher Jürgen Wagner. Bei nur 0,5 Prozent wurden kaputte Lampen festgestellt. Der Grund: Seit der Einführung des Tagfahrlichts ist das Abblendlicht nur mehr bei schlechter Sicht und Dunkelheit im Einsatz. Das erhöhe die Lebensdauer der Glühbirnen und reduziere somit die Ausfälle, heißt es beim ÖAMTC.

Außerdem sind mittlerweile viele Fahrzeuge mit einer automatischen Lichtsteuerung ausgestattet, wie Wagner erklärt. Wenn man also bei Dunkelheit unterwegs sei, schalte sich automatisch das Abblendlicht ein. Diese technische Ausstattung habe also auch dazu beigetragen, die Sicherheit zu heben.

Wenig Verwendung von Reflektoren in Dämmerung

Gleichzeitig habe sich aber auch das Sicherheitsbewusstsein bei vielen Autofahrern gebessert - ganz im Gegensatz zu den Fußgängern: Gerade mal ein Viertel sei mit heller Kleidung unterwegs. Auf Reflektoren setzen überhaupt nur die wenigsten, bedauert Wagner. Zwar würden Reflektoren in der Nacht - also bei richtiger Dunkelheit - zunehmend verwendet. In der Dämmerung in der Früh und am Abend kämen sie aber nur wenig zum Einsatz.

Appell an Fußgänger

Im Vorjahr waren laut Statistik Austria über 100 Fußgänger in Unfälle auf Vorarlbergs Straßen verwickelt. Diese Zahl könnte mit Reflektoren deutlich gesenkt werden, sagt Wagner. Einen dunkel gekleideten Fußgänger erkenne man auf 30 Meter Sicht. Mit Reflektoren seien es aber rund 150 Meter. Er appelliert an die Vernunft der Fußgänger: Sie seien die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die eigene Sicherheit sollte daher im Vordergrund stehen, so Wagner.

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