Gütesiegel für 24-Stunden-Betreuung geplant

Die Vorarlberger Wirtschaftskammer will ein Gütesiegel für die Vermittlung der 24-Stunden-Betreuung einführen. Damit soll eine gleichbleibend hohe Qualität der Pflegearbeit gewährleistet werden.

Die selbstständige Personenbetreuung (24-Stunden-Betreuung) habe sich als wichtige Säule im Pflegesystem etabliert, teilte die Vorarlberger Wirtschaftskammer (WKV) am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Eine im Auftrag des Instituts für Angewandte Gewerbeforschung erstellte WIFO-Studie zur Entwicklung der Altenbetreuung in Österreich bestätige dies. Demnach wollen die meisten älteren, betreuungsbedürftigen Menschen in den eigenen vier Wänden leben und betreut werden. Nun soll ein Qualitätssiegel für Vermittlungsagenturen eingeführt werden. Dies sei ein entscheidender Schritt zur stetigen Verbesserung der Qualität, so Thomas Feurstein, Sprecher der Berufsgruppe Personenbetreuung in der WKV. Der Zertifizierungsprozess startet mit 1. Jänner 2018.

Das Gütesiegel gilt nicht nur für Vermittlungsagenturen in Vorarlberg, sondern auch in Wien, Niederösterreich, Salzburg und Tirol. Unlängst erst hatten gefälschte Zertifikate in der 24-Stunden-Betreuung für Schlagzeilen gesorgt - mehr dazu in Gefälschte Zertifikate in 24-Stunden-Betreuung?.

Feurstein: Land erkennt Gütesiegel an

Für die Erlangung des Gütesiegels prüft eine externe, neutrale Zertifizierungsstelle unter anderem folgende die Qualifikation der Personenbetreuer (Fach- und Sprachkenntnisse), die Kostentransparenz von Vermittlungsagenturen, den Gewerbestandort in Österreich, die 24-Stunden-Erreichbarkeit der Vermittlungsagentur und das Konfliktmanagement.

Weiters soll es ein eigenes bundesweites Verzeichnis zertifizierter Vermittlungsagenturen geben. Bei Verstößen oder Nichteinhaltung der Voraussetzungen wird das Gütesiegel wieder entzogen. „Besonders erfreulich ist die Zusicherung des Landes Vorarlberg, das Gütesiegel zur 24-Stunden-Betreuung anzuerkennen“, betont Feurstein.

Er ist sich sicher, dass „sich Vorarlberger Agenturen mit diesem Qualitätssiegel deutlich von den teils unseriös agierenden Mitbewerbern - insbesondere aus dem Ausland - abgrenzen“.

Kostensteigerung prognostiziert

Laut WIFO-Studie wird der Betreuungsbedarf steigen. Alarmierend sei dabei, so die WKV, die prognostizierte Kostensteigerung für Pflegedienstleistungen: Für Vorarlberg wurde bis 2030 eine Steigerung von rund 134 Prozent berechnet, das entspreche 5,5 Prozent jährlich.

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