Wandel: Textilbranche erwartet Aufschwung

Aus für die Spinnerei in Gisingen, Personalabbau bei Wolford - das könnte den Eindruck erwecken, es gehe der Vorarlberger Textilindustrie durchwegs schlecht. Der Schein trügt aber: Es ist ein Wandel von der Modetextilie zur sogenannten intelligenten Textilie im Gange.

Eine intelligente Betteinlage, die bei Nässe per Funk sofort ein Signal an den Pfleger im Altersheim sendet. Oder ein Hemd mit Zinkfaser, das Körpergeruch verhindert. Das sind Beispiele für smarte Textilien, die in Vorarlberg entwickelt wurden. Ein weiteres Beispiel: Bei V-trion in Hohenems wurde für die US-Armee ein Tarnanzug entwickelt, der ferngesteuert die Farbe wechselt. Und die Chance ist groß, dass die neuen Uniformen für das Österreichische Bundesheer ebenfalls in Vorarlberg produziert werden. Das Auftragsvolumen: 10 Millionen Euro.

Talfahrt soll ein Ende haben

Gerade Start-up-Unternehmen haben derzeit volle Auftragsbücher. Und trotzdem: Arbeiteten 2014 noch 3.400 Beschäftigte in der Branche, so ist die Zahl heute auf 2.800 gesunken. Das liege nicht nur am wirtschaftlich unsicheren Feld in der Modeindustrie, sondern auch an Pensionierungswellen bei Stickern.

Doch die Talfahrt werde nicht weitergehen, sagen Experten. Denn bei der Entwicklung von intelligenten Textilien sei Vorarlberg vorne mit dabei. Während im Bereich der modischen Textilien die Situation weiterhin schwierig sei, seien im Bereich der technischen Textilien große Märkte zu erwarten, sagt etwa Günter Grabher von der Grabher-Gruppe.

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Im „Vorarlberg heute“-Beitrag kommen zu Wort: Thomas Frois (Texible GmbH), Günter Grabher (Grabher-Gruppe) und Rolf Gottmann (Technik-Vorstand Getzner).

Österreichweit vier Prozent Beschäftigungszuwachs

Österreichweit gibt es laut Wirtschaftskammer in der Textilindustrie einen Beschäftigungszuwachs von vier Prozent. Diesen Wert werde man in Zukunft auch wieder in Vorarlberg erreichen, zeigen sich die Experten zuversichtlich.

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