Energieautonomie: Gemeinden wollen Gas geben

Elf Gemeindevertretungen haben eine Petition rund um die erneuerbare Energie an die Vorarlberger Landesregierung verabschiedet. Darin werden zusätzliche Schritte gefordert, die die Energieautonomie 2050 ermöglichen sollen.

In der Petition geht es auch um die Co2-Abgabe. Wenn es sich ums Zahlen dreht, dann ist zwar nicht mehr jeder Wähler begeistert, dennoch ist dieses Thema laut dem Bezauer Bürgermeister Gerhard Steurer enorm wichtig: „Wenn man sehe, wie große Politiker, beispielsweise in Amerika, mit Klimaschutz umgehen, dann ist das erschreckend. Dann haben wir und unsere Enkel wirklich bald einmal ein Problem.“ Für den Höchster Bürgermeister Herbert Sparr ist klar, dass eine größere Energieeffizienz hohe finanzielle Investitionen mit sich bringt. Diese seien jedoch auf langfristige Sicht hin positiv zu bewerten, vor allem mit Blick auf das Ziel Energieautonomie 2050.

Vier Milliarden für nicht-fossile Energieversorgung

Hans Punzenberger von der Arbeitsgemeinschaft für Erneuerbare Energie geht von vier Milliarden Euro aus, die in den kommenden 15 Jahren allein in Vorarlberg investiert werden müssen, um auf eine nicht-fossile Energieversorgung umzusteigen. Laut Punzenberger kann der Staat da auch sparen. Schließlich würde die öffentliche Hand jährlich Millionen an versteckten Förderungen für fossile Energie sowie Atomenergie hinauswerfen. Laut Punzenberger werde es zudem nicht ohne eine Abgabe gehen für die, die fossile Energie verbrauchen. Die Abgabe könnte man jedoch auch sozial staffeln. Im Sommer kommenden Jahres soll die Petition dem Land vorgelegt werden. Bis dahin hofft Punzenberger, dass sich noch weitere Gemeinden der Petition anschließen.

Land trifft weitere Maßnahmen für Katastrophen

Wie wichtig der Klimaschutz ist, sieht man auch an den derzeit neu überarbeiteten Katastrophenplänen im Land. Dadurch will man sich auf neue Umweltereignisse vorbereiten, die der Klimawandel mit sich bringen dürfte. In den Bergen hat der Ausbau der Schutzwälder oberste Priorität, sie sollen wie Schwämme das Regenwasser speichern und dann langsam wieder abgeben, damit es nicht zu Hangrutschungen kommt, erklärt Landehauptmann Markus Wallner. In den Tälern geht es unter anderem um den Hochwasserschutz, 345 Millionen sind in den vergangenen 10 Jahren investiert worden. Kein Gebiet in Vorarlberg ist vor Katastrophen durch den Klimawandel sicher, sagt Landesrat Erich Schwärzler. Es haben sich noch längst nicht alle 96 Vorarlberger Gemeinden auf den Klimawandel ausreichend vorbereitet, mit verschiedenen Impulsveranstaltungen wie Donnerstagnachmittag in Dornbirn werden Interessierte informiert, welche Schritte gesetzt werden sollten.