Auch Leasingkunden bekommen Zinsen zurück
Im vergangenen Jahr wurden rund 7.500 Kfz-Leasingverträge in Vorarlberg neu abgeschlossen, jedes dritte Auto ist geleast. Viele Leasingnehmer könnten seit 2015, seit die Zinssätze ins Minus gerutscht sind, zu viel an Raten bezahlt haben. Die Voraussetzungen seien dieselben wie bei Krediten, erklärt die Konsumentenschützerin der Arbeiterkammer, Karin Hinteregger.
Hinweise im Vertrag
Betroffene sollten den Leasingvertrag in die Hand nehmen und jene Stelle suchen, an der erläutert wird, an was der Zinssatz gebunden ist, so die Expertin: „Wenn es zum Beispiel ein Fixzinssatz ist, dann ist dieser Vertrag nicht betroffen.“ Wenn die Rate aber variabel ist, orientiert sich der Betrag am Zinsindikator Euribor, der seit Mitte 2015 im Minus ist. Seit damals hätten die Banken also auch bei Leasingverträgen Negativzinsen weitergeben müssen, was in vielen Fällen nicht passiert sei, so die AK.
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Leasingnehmer bekommen Geld zurück
Im Beitrag von Stefan Krobath, Holger Weitze und Joachim Mark sehen Sie Karin Hinteregger, Arbeiterkammer Vorarlberg.
Leasingverträge sind in der Regel noch komplexer als Kreditverträge, daher noch schwerer nachzuvollziehen. Ein Hinweis, dass die Negativzinsen nicht weitergegeben worden sind, sei etwa, wenn der Kunde in den vergangenen beiden Jahren immer nur den vereinbarten Aufschlag bezahlt habe, der in der Regel zusätzlich zum Euribor fällig wird. Selbiger müsste sich nämlich durch die Negativzinsen ebenfalls verringern.
Unterschiedliche Vorgehensweise
Bei Vorarlberger Leasingunternehmen wird in der Angelegenheit unterschiedlich vorgegangen. Von der Raiffeisen-Leasing heißt es in einer E-Mail: „Auch in Vorarlberg werden Kunden, welche Anspruch auf eine Rückvergütung haben, ab dem vierten Quartal dieses Jahres über ihr Guthaben informiert und dieses wird unmittelbar gutgeschrieben.“
Bei Volksbank-Leasing heißt es, dass es zwar weder Klagen noch Urteile hinsichtlich der Leasingverträge gibt. Unabhängig davon sei man jedoch bereits mit den entsprechenden Rechenvorgängen beschäftigt. Das sei beim Leasing etwas komplizierter als bei den Krediten. Die Kunden - bei der Volksbank sind es etwa 1.600 - würden schriftlich informiert. Allenfalls sollen sie Geld zurückbekommen. Für die Banken heißt das, dass sie möglicherweise mehr zurückzahlen müssen als die bisher genannten 360 Mio. Euro.