Polizei-Gewerkschaft kritisiert Dienstsystem

Polizistinnen, die nach der Karenz wieder einsteigen wollen, scheitern nicht selten an einem für sie sehr eingeschränkten Arbeitszeitmodell. Das muss sich dringend ändern, fordert die Gewerkschaft.

Immer mehr Frauen flüchten als junge Mütter aus ihrem Beruf als Polizistin, weil die Arbeitsbedingungen für sie nicht mehr machbar seien, sagt Polizei-Gewerkschafter Eugen Lampert. Das Dienstsystem sei nämlich veraltet. Man sei zu lange ein militärische Wachkörper gewesen: „Die Situation hat sich geändert und man muss darauf reagieren.“ Man müsse ein neues System finden.

Bei der Landespolizeidirektion ist die Problematik im Personalbereich bekannt. Man tue, was man kann, heißt es. Die Gesetze würden in Wien im Innenministerium gemacht, in Vorarlberg müsse man sich daran halten - ob man wolle oder nicht.

Höchster Frauenanteil in Vorarlberg

Das ist Lampert zu wenig. Er geht davon aus, dass in Wien in nächster Zeit nicht viel passiert: „Wir hier in Vorarlberg haben einfach den höchsten Frauenanteil.“ Er liegt bei rund einem Drittel. Die Problematik werde daher von Personalvertretungen und Gewerkschaften in anderen Bundesländern anders beurteilt. „Andere Bundesländer haben da noch gewisse Reserven und darum vermute ich auch, dass die Zentralstelle nur langsam reagiert.“

Reagieren ist auch deshalb wichtig, weil mittlerweile nahezu jeder zweite Schüler in der Vorarlberger Polizeischule weiblich ist. Wenn man die jungen Frauen im Polizeidienst halten will, seien familienfreundliche Arbeitszeitmodelle unumgänglich.