Zumtobel verlegt Produktionsteile nach Serbien

Der Dornbirner Leuchtenhersteller Zumtobel verlegt einen Teil der Produktion ins günstigere Serbien und zieht in Dornbirn seine Produktion zusammen. Der Betriebsrat sagte, man habe Begleitmaßnahmen ausverhandelt und eine drohende Schließung in Dornbirn verhindert.

Der Leuchtenhersteller Zumtobel kündigte am Mittwoch an, seine Produktion in Dornbirn auf einen Standort zu konzentrieren. „Zu betriebsbedingten Kündigungen wird es in diesem Prozess nicht kommen“, versicherte die Unternehmensführung in einer Presseaussendung. Die Wiener Börse reagierte auf die Ankündigung umgehend. Die Zumtobel-Aktie stieg am Mittwoch um 3,7 Prozent auf 15,77 Euro.

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Christian Ranacher, Personalchef der Zumtobel-Gruppe und Dietmar Dünser, Vorsitzender des Betriebsrats nehmen zu den Maßnahmen Stellung.

Umzug nach Serbien

Hintergrund für das Produktionsende am Standort Färbergasse in Dornbirn ist die Verlegung von Teilen der Zumtobel-Tochter „Tridonic“. Die Tridonic-Produktion wird in ein neues Zumtobel-Werk ins serbischen Nis verlegt. Dort sind die Produktionsstätten im Bau. Die Geschäftsführung argumentiert mit Kostensenkungen und einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Im Komponentensegment stehe man unter hohem Preisdruck, so die Unternehmensführung.

Zusammenlegung in Dornbirn

Die Belegschaft der Zumtobel-Tochter Tridonic in der Färbergasse werde in den nächsten drei bis vier Jahren in das Leuchtenwerk der Zumtobel Group in der Schweizerstraße integriert. Der Standort Färbergasse werde als Zentrale und Entwicklungszentrum behalten. Das sei ein klares Bekenntnis zum Standort Dornbirn, so Christian Ranacher, von der Zumtobel Group.

Betriebsrat pocht auf Begleitmaßnahmen

In einer Stellungnahme an die Medien verlangt der Betriebsrat Begleitmaßnahmen. Das wären neben der Sicherung der Arbeitsplätze, eine transparente Kommunikation und ein Sozialplan. Von der Verlagerung der Produktion ins serbische Nis wären bis zu 270 Beschäftigte am Standort Färbergasse betroffen.

Schließung abgewendet

In den letzten Monaten habe man in Verhandlungen mit der Unternehmensführung eine drohende Schließung abgewendet, schreibt der Betriebsrat. Der Betriebsrat ist überzeugt, durch die Zusammenlegung der Tridonic-Mitarbeiter in der Zumtobel Lighting GmbH am Standort Dornbirn die Arbeitsplätze zu erhalten.

Man nehme den ersten Schritt des Unternehmens zur Kenntnis. Für betroffene Mitarbeiter verlange der Betriebsrat eine Übernahme zu gleichwertigen Bedingungen. In Sonderfällen soll ein Sozialplan zum Tragen kommen. Die individuelle Lage der Mitarbeiter sei vor der Verlegung der jeweilige Produktions-Linien nach Serbien zu klären, fordern die Belegschaftsvertreter.

Werkschließung in Deutschland

Ende 2016 hatte Zumtobel ein Werk in Usingen (Deutschland) geschlossen. 156 Mitarbeiter verloren ihre Jobs. Der Schließung gingen mehrere Proteste der deutschen Belegschaft - auch am Stammsitz in Dornbirn - voraus. Zumtobel hatte zunächst die Schließung des Werks schon zum 31. August angekündigt. Erst vor dem Landesarbeitsgericht Hamburg kam es zur Einigung zwischen Belegschaft und Unternehmen über Abfindungen und Sozialmaßnahmen.

Als Gründe für die Schließung nannte der Leuchtenkonzern damals die nicht zufriedenstellende Auslastung, hohe indirekte Produktionskosten und eine geringe strategische Relevanz der in Usingen hergestellten medizinischen Versorgungseinheiten, die man aus dem Markt nehme.

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