Lebensmittel-Erpresser hat gestanden

Die Erpressung deutscher Supermärkte mit vergifteten Lebensmitteln dürfte nach Einschätzung der Ermittler aufgeklärt sein. Die Polizei hält einen am Freitag festgenommenen Mann für dringend tatverdächtig. Nach mehreren Stunden Einvernahme gestand der Mann die Tat.

Außerdem habe er dem Haftrichter gesagt, dass er keine weiteren vergifteten Lebensmittel verteilt habe. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstagabend in Konstanz mit. Die Beweislast ist laut Behörden erdrückend - wegen des Abgleichs mit den Fahndungsfotos und dem Abgleich von Spuren. So sei bei dem Mann auch das Gift gefunden worden, mit dem Babynahrung in Friedrichshafen versetzt worden war. Gegen den 53-jährigen Deutschen wurde am Samstag Haftbefehl erlassen.

Gift in Wohnung gefunden

Der Mann aus Ofterdingen bei Tübingen sei nach Hinweisen aus der Bevölkerung am Freitagnachmittag festgenommen worden, so die Polizei. Der Mann lebe seit 2005 in Baden-Württemberg. Zuvor sei er in Bayern gemeldet gewesen. Der mutmaßliche Erpresser ist den Ermittlern zufolge ein Mann mit psychischen Auffälligkeiten und Brüchen in der Biografie. Er sei ein exzentrischer Einzelgänger. Die Ermittler gehen davon aus, dass es keinen weiteren Tatverdächtigen gibt.

Bei einer Wohnungsdurchsuchung am Freitag in Ofterdingen habe man eine Flasche mit dem Gift Ethylenglycol gefunden, mit dem die sichergestellte Babynahrung in Friedrichshafen versetzt worden war. DNA-Spuren von den vergifteten Gläschen deuteten ebenfalls auf den Mann hin. Der Verdächtige habe die Vernichtung von Beweismittel vorbereitet. Einen Laptop fanden die Beamten in einem Altkleidercontainer.