Brexit-Vorkehrungen in Vorarlberg

Vorarlberger Unternehmen, die auf dem britischen Markt ihre Produkte anbieten, erwarten nach dem Brexit weniger Investitionen und planen vorsichtig. Der Kran-Hersteller Liebherr zum Beispiel geht davon aus, dass der britische Markt langfristig an Bedeutung verlieren könnte.

Vorarlberg heute

Einen ausführlichen Bericht gibt es heute auch in „Vorarlberg heute“, ORF2, ab 19.00 Uhr.

Liebherr in Nenzing rechnet nicht damit, dass der britische Markt zum Umsatzwachstum in Zukunft beiträgt. Im Moment plane man vorsichtig und rechne langfristig mit weniger Investitionen in Großbritannien, sagt Marketingleiter Wolfgang Pfister, das heißt der britische Markt könnte weiter an Bedeutung verlieren.

Industrie

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Firma Liebherr

Liebherr hat seit den 80er Jahren ein Werk und einen Vertrieb in Großbritannien. Der Standort Sunderland sei auf jeden Fall gesichert. Außerdem hätte man bereits Erfahrungswerte, denn Liebherr habe bereits Geschäfte in Großbritannien gemacht, als Österreich noch nicht Mitglied der EU war, sagt Pfister.

Großbritannien wichtigster Markt für Enercret

Stefan Wehingers Firma Enercret in Röthis stellt Heiz- und Kühlsysteme für Industrieanlagen her. Großbritannien ist der wichtigste Markt, die Hälfte des Umsatzes macht das Unternehmen auf der Insel. Der Chef geht davon aus, dass es London und Brüssel zeitlich nicht schaffen, ein Freihandelsabkommen zu verhandeln bevor die EU Mitgliedschaft der Briten endet. Er rechnet in Zukunft mit hohen Zöllen und wesentlich mehr Papierkram, wenn er seine Produkte in Großbritannien verkaufen will. Um dies zu vermeiden ist er dabei, ein Tochterunternehmen in Manchester zu gründen. „Wir können es uns als Wirtschaftsunternehmen nicht leisten, auf eine politische Entscheidung zu warten, wir müssen vom Schlimmsten ausgehen“, sagt Wehinger.

Folgen für die Automarke Jaguar Landrover

Die Brexit-Entscheidung der Briten war für das Autohaus Hörburger in Wolfurt zunächst ein Schock. Dietmar Hörburger vertreibt die britische Automarke Jaguar Landrover. Aber mittlerweile sieht er die Lage recht positiv, weil Jaguar Landrover einen Teil der Produktion nach Österreich zu Magna verlege und auch eine Produktionsstätte in der Slowakei geplant sei, sagt Hörbruger. Einzelne Modelle sind wegen dem schwachen Pfundkurs schon jetzt um bis zu 4.000 Euro billiger.