Lehrervertreter: „Wohl der Kinder geopfert“

Nach der Tagung der Bildungsreferenten reagiert Gerhard Unterkofler von der SPÖ-nahen Pflichtschullehrergewerkschaft mit scharfer Kritik. Mit ihrem Nein zu zusätzlichen Volksschullehrern würden die ÖVP-geführten Bundesländer das Wohl der Kinder dem Wahlkampf opfern.

„Ich bin im höchsten Grade verärgert“, so Gerhard Unterkofler, Vorsitzender der SPÖ-nahen Vorarlberger Pflichtschullehrergewerkschaft. Endlich wolle Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) zusätzliche Lehrpersonen für die Volksschulen einstellen - da sagten die ÖVP-geführten Bundesländern „aus wahltaktischen Gründen“ nein. Der einzige Grund sei, so Unterkofler, dass man der Ministerin vor den Wahlen keinen Erfolg gönne. Damit würden die ÖVP-geführten Bundesländer „das Wohl unserer Kinder opfern“.

Unterschriftenaktion für Zweilehrersystem

Diese Entscheidung der Bundesländer schmerze besonders die Vorarlberger, denn 2016 hätten sich 1.700 Vorarlberger Pflichtschullehrer in einer Unterschriftenaktion für das Zweilehrersystem in der Volksschule ausgesprochen. Mit einem Zweilehrersystem sei es möglich, die Kinder gleich zu Beginn bedarfsgerecht und individuell zu fördern oder temporäre Fördergruppen zu bilden, so Unterkofler.

„In mehreren Gesprächen konnten wir Vorarlberger Gewerkschafter die Ministerin von der Wichtigkeit des Zweilehrersystems in den Volksschulen überzeugen“, erklärt Unterkofler. Und jetzt, wo man kurz vor dem Ziel sei, würden die ÖVP-Bundesländer querschießen. Die Vorarlberger Lehrer und Schüler hätten es nicht verdient, zum Spielball unverantwortlicher Politiker zu werden, so der Vorsitzende der Vorarlberger Pflichtschullehrergewerkschaft.

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