13 Jahre Haft wegen versuchten Mordes
Insgesamt drei Tage lang musste sich der 31-jährige Angeklagte vor dem Landesgericht Feldkirch wegen versuchten Mordes verantworten. Er stritt alle Vorwürfe ab, das Geschworenengericht war sich jedoch einstimmig einig, dass der Beschuldigte den versuchten Mord begangen hat. Das Geschworenengericht verurteilte den Mann nach mehrstündiger Beratung zu 13 Jahren Haft, zudem muss er 10.000 Euro Teilschmerzengeld an das Opfer bezahlen.
Auf der Tatwaffe, mit der vier Mal auf den Türsteher eingestochen worden war, befanden sich nur DNA-Spuren vom Opfer und vom Angeklagten.
Urteilsmildernd war laut Gericht seine bisherige Unbescholtenheit, sowie, dass es beim Versuch geblieben ist. Als erschwerend wertete das Gericht die „gewisse kriminelle Energie“ bei der Tat. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Verteidiger hat bereits Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde angemeldet.
Weiteres Verfahren eingeleitet
Am Donnerstag wurden noch drei Zeugen befragt. Darunter jene beiden Polizisten, die damals einen Augenzeugen zu der Tat befragt hatten. Denn der junge Mann hat am zweiten Prozesstag, am Mittwoch, seine belastende Aussage widerrufen. Er wisse nicht mehr, wer zugestochen hat, so seine Aussage, er könne den Mann nicht mehr beschreiben.
Die Staatsanwältin betonte am Donnerstag nochmals, dass sie davon ausgeht, dass der Zeuge möglicherweise beeinflusst oder eingeschüchtert worden ist. Sie hat ein weiteres Verfahren eingeleitet. Es ist das zweite Verfahren das nun wegen des Verdachts der Anstiftung zu falschen Beweisaussage läuft.
Die Polizisten selbst haben am Donnerstag beteuert, alles genauestens protokolliert zu haben. Was im Protokoll stehe, habe der Zeuge, der Türsteherkollege des Messerstichopfers, damals auch so gesagt. Der Zeuge sei nicht beeinträchtigt, also etwa im Schock, gewesen und man habe ihn im Vorfeld auch gefragt ob er zu einer Aussage in der Lage sei.
Links:
- Zweiter Verhandlungstag: Zeuge widerruft Aussage (vorarlberg.ORF.at; 13.9.2017)
- Erster Verhandlungstag: Prozess wegen Mordversuchs (vorarlberg.ORF.at; 13.9.2017)