Walser: ÖVP-Vorschläge „gemeingefährlich“

ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat am Mittwoch seine Pläne im Bildungsbereich präsentiert. Vor allem bei den Grünen stoßen die Vorschläge auf Ablehnung: Bildungssprecher Harald Walser zog hart mit Kurz ins Gericht.

Vor allem die Forderung, dass nur Kinder, die bereits Deutsch können, in die Schule dürfen, sei unvernünftig und spalte die Gesellschaft, hieß es bei einer Pressekonferenz der Grünen am Mittwoch. „Die bildungspolitische Position der ÖVP kann ich da nur als gemeingefährlich bezeichnen: gemeingefährlich für die Kinder, gemeingefährlich für die ganze Gesellschaft“, sagte Walser. „Das würde dazu führen, dass wir Kinder aussortieren, dass wir die Gesellschaft noch stärker spalten, als sie jetzt schon gespalten ist.“

Forderung nach Gemeinsamer Schule

Die Grünen wollen die gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen vorantreiben und erinnerten in diesem Zusammenhang an den Beschluss aller Landtagsparteien zur Errichtung einer Modellregion. Der Gegenwind im aktuellen Wahlkampf werde immer schärfer: Alles werde auf die neuen Mittelschulen abgewälzt. Dabei stehe außer Diskussion, dass die Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen bei den 14-Jährigen spürbar nachlassen, sagte Patricia Tschallener, Spitzenkandidatin der Grünen im Wahlkreis Nord.

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Grüne kritisieren Kurz

Die Grünen haben am Mittwoch eine Pressekonferenz zu Bildungsthemen gegeben. Dabei äußerten sie deutliche Kritik an den Ideen von ÖVP-Obmann Sebastian Kurz.

Diesbezüglich gebe es aus ihrer Erfahrung kaum Unterschiede zwischen den Mittelschulen und den Gymnasien. Gefordert werden unter anderem österreichweit 350 Millionen Euro, vor allem für Brennpunktschulen.

Bösch kritisiert „Kopiermaschine“ Kurz

Auch FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch reagierte am Mittwoch auf die Pläne von Kurz: Dieser habe den Vorschlag von Deutschlernklassen für Migranten von der FPÖ kopiert. Außerdem sehe man in dieser Frage ganz deutlich, dass Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) das Gegenteil von Kurz vertrete - genau diese Forderung habe Wallner nämlich bisher vehement abgelehnt. Auch in der Frage der Gesamtschulen vertrete Wallner eine andere Linie als Kurz, der die Gymnasien beibehalten will.